Besprechungen

Ponyfee lebt mit ihrer Mutter Bella, der Erzieherin Zitronella und ihrer Freundin Butterblume im Feenreich auf der Insel Ohnegleichen. Ponyfees Cousin und Freund Leopold ist verschwunden und Bella macht sich auf, ihn zu suchen. Ponyfee und Butterblume lässt es keine Ruhe und auch sie machen sich auf den Weg. Am Ende finden sie Leopold in den Fängen des Wassergeistes und als Frosch verwandelt. Sie können ihn befreien und das Abenteuer nimmt ein gutes Ende.
Die Geschichte enthält viele Märchenelemente, ebenso wie Verweise auf klassische Märchen (Froschkönig). Die Themen Feen und auch Ponys sind sehr auf die Vorlieben von kleinen Mädchen abgestimmt. Allerdings liesst Jeannine Platz sehr schnell und zuweilen undeutlich, was kleinen Kindern, die noch nicht Hochdeutsch sprechen, das Verständnis erschwert.

Das Mädchen Momo lebt alleine im Amphitheater am Rande der Stadt. Schnell findet sie viele Freunde, denn Momo weiss viele Geschichten und kann wunderbar zuhören. Da tauchen graue Männer auf und überreden die Leute, Zeit zu sparen. Plötzlich hat niemand mehr Zeit für Gespräche und gemütliches Beisammensein. Aber Momo setzt sich zur Wehr und versucht, ihre Freunde aus den Fängen dieser Zeitdiebe zu retten.
Dieser Roman wurde 1973 von Michael Ende geschrieben, aber er hat noch nichts von seiner Aktualität verloren. Rufus Beck liest die Geschichte meisterhaft und bietet somit ungefähr 377 Minuten bester Unterhaltung.

Wayne ist ein stiller Junge. Er liebt es, Puzzle zu legen. Oder etwas zu zeichnen. Oder einfach nur so im Halbschatten herumzusitzen. Doch das geht leider nicht. Denn Wayne ist nicht allein auf dieser Welt. Er hat eine Mama und einen Papa und zwei ältere Schwestern und die wollen alle dauernd irgendwohin und etwas erleben. Zum Beispiel einen Ausflug ins Cowboydorf. Alle in seiner Familie lieben Cowboys. Und jetzt muss er auch noch wegen eines Staus auf der Strasse die ganze Nacht im Dorf verbringen. Doch dann lernt Wayne den Präriehund Jonny kennen, ein sprechender Hund, der einfach alles weiss... Rufus Beck liest diese phantasievolle Geschichte souverän und mit viel Witz. Perfekt untermalt wird die Lesung mit Stellen aus "Peter und der Wolf" von Sergej Prokofjew.

Das Bilderbuch Rosi in der Geisterbahn (erschienen 2005, ISBN 3-407-79337-5) erzählt die Geschichte von der Häsin Rosi, die jede Nacht in ihren Träumen von schrecklichen Monstern heimgesucht wird. Eines Tages beschliesst sie, dass es so nicht weitergehen kann und besucht Dr. Mau. Dieser empfielt ihr das Buch "Monster, was man alles wissen muss", und Rosi beginnt sogleich mit dem Studium. Am Schluss fühlt sie sich stark genug , um den Monstern in der Geisterbahn entgegenzutreten.
Die Geschichte wurde nun als Musikalisches Hörbuch umgesetzt. Die eingängige Rockmusik von Wanja Olten und Thomas Wolff und der Gesang von Valentina Trovato unterstreichen die Geschichte hervorragend. Die CD gefällt sowohl Kindern (die einzelnen Stücke haben einfache, kurze Texte und wiederkehrende Themen), als auch Eltern (die auf deutsche PopRockmusik stehen).
Das Hörbuch kann auf kleinere Kinder am Anfang recht gruselig wirken. Wenn aber das Bilderbuch bekannt ist, und man weiss, dass am Ende das Gute siegt, werden auch sie gefallen an dem fantastischen Werk finden.

Kathi Angerer liest die Geschichte "Philippa und die Wunschfee". Die Geschichte wurde für das Hörbuch leicht gekürzt und trotzdem dauern die drei CDs insgesamt 237 Minuten. Die Stimme von Kathi Angerer wirkt sehr jugendlich. Sie verstellt ihre Stimme nicht für die verschiedenen Personen, trotzdem ist die Geschichte sehr gut verständlich. Immer, wenn die Wunschfee Daisy spricht, spielt im Hintergrund leise Musik. Auch sonst spielt an einigen Stellen eingängige Musik.

Auf Madagaskar soll ein Tauchzentrum entstehen und dafür müssen die Mangrovenwälder weichen - die Heimat der Delfine! Ihr Leben ist bedroht. Mit seinem Freund Herizo versucht Einar das Bauvorhaben zu stoppen, aber ihre Gegner sind sehr mächtig und auch viele Dorfbewohner wollen die Anlage, um endlich Arbeit zu finden.
Der Erzähler Jürgen Uter liest die Geschichte spannend und lebendig vor. Gleichzeitig wird viel Sachwissen über Delfine vermittelt. Warum manche Arten fast ausgestorben sind oder wieso das Echolot in stark verschmutzten Gewässern nicht mehr funktioniert.

Gott Odin braucht ein Kräuterrezept aus dem Mittelalter. Er ist erkältet. Doch das ist natürlich nur ein Vorwand. Eigentlich schickt er Einar los, damit er Katharina rettet. Die wird nämlich zu Unrecht verdächtigt eine Hexe zu sein. Die Freunde Martin, Theodor und Anna wollen Einar im Kampf gegen den Hexenaberglauben helfen und Katharina vor dem Scheiterhaufen bewahren. Dabei geraten sie aber selber ins Visier der Obrigen und werden verdächtigt mit dem Teufel im Bunde zu sein.
Am Anfang waren die vermeintlichen Hexen fast ausschliesslich Frauen. Man glaubte, dass diese Zaubertränke brauten, um andern Menschen Schaden zuzufügen. Oft wurden sie von neidischen Nachbarn vor Gericht denuziert. Viele Frauen verloren dadurch unschuldig ihr Leben. Im Hörbuch wird auf eine gute Art den Kindern viel Wissenswertes zum Thema Hexenverfolgung nahe gebracht. Der Sprecher Jürgen Uter verleiht der Geschichte eine lebendige Note und man taucht gerne in dieses Abenteuer ein.

Leila ist nicht wie die anderen Möwen. Sie liebt das Abenteuer. Deshalb ist sie alz einzige ihrer Art beim grossen Gewitter auf dem Meer und lässt sich vom Wind gegen die Wellen peitschen, Bis ein starker Windstoss sie weit fort trägt. Leila kommt im Wald schwer verletzt wieder zu sich. Der junge Specht Pit Pikus kümmert sich um sie, obwohl alle anderen Spechte dem komischen weissen Vogel feindlich gesinnt sind. Die zwei ungleichen Vögel verlieben sich ineinander und suchen einen Platz wo sie leben können. Das ist aber gar nicht einfach, da es überall Vögel gibt, die keine Fremden mögen.
Das Hörspiel-Märchen behandelt ein sehr aktuelles Thema. Fremdenfeindlichkeit ist auch unter uns Menschen weit verbreitet. Die Geschichte führt Kinder behutsam an ein heikles Thema heran und regt zum Gespräch an.

Bastian Balthasar Bux, ein dicker, unsportlicher Junge verirrt sich bei einer Flucht vor seinen mobbenden Klassenkameraden, in ein Buchantiquariat. Eines der Bücher im Geschäft zieht ihn magisch an und bevor er überhaupt weiss, wie ihm geschieht, klaut er das Buch, versteckt sich auf dem Dachboden des Schulhauses und fängt an zu lesen.
Das Buch erzählt die Geschichte von Phantasien, einem Land in grosser Not. Das Nichts verschlingt immer grössere Teile des Landes, dessen Kindliche Kaiserin schwer krank ist. Keiner kann sie heilen, denn sie braucht einen neuen Namen und der kann ihr nur von einem Menschen verliehen werden. So wird Atréju ausgesandt um das Land zu retten. Er muss unglaubliche Abenteuer bestehen. Atemlos liest Bastian mit, plötzlich entfährt ihm ein Schrei. Und genau das liest er einen Augenblick später im Buch. Sein Wunsch Atréju zu helfen wird immer stärker und plötzlich wird er Teil , nein sogar Held der Geschichte.
Eine unheimlich starke Geschichte, die mit ihrem Ideenreichtum und der vielschichtigen Psychologie immer von Neuem gelesen werden kann. Und wenn sie erst vorgelesen wird, von einem wahren Meister seines Faches ist sie erst recht eindrücklich. Rufus Beck verleiht allen Wesen ihre eigene Stimme, ihren Slang oder ihre Farbe. Eine "Ohrenweide".

Rufus Beck liest diesen Erstlingsroman des jungen Schriftstellers routiniert und abwechslungsreich. Eigentlich könnte das ein Genuss sein. Für alle, die jedoch die Harry Potter Romane kennen - und gehört haben - wird das Hörerlebnis getrübt. Zu oft erinnern Tonfall, Aussprache und Akzent an die wunderbaren Figuren aus Joanne K. Rowlings Zauberwelt. Die düstere Atmosphäre, die Darkside letztlich prägt und einzigartig macht (siehe Buchbesprechung), geht verloren.

London 1934. Nach den Sommerferien. Alle haben sich zum neuen Schuljahr wieder eingefunden. Bis auf den Lehrer Alexis Fairburn. Der Lehrer wurde entführt. Eine Handvoll Schüler kommt einem unglaublichen Geheimnis auf die Spur: Fairburn war an der Erfindung einer Maschine beteiligt, die in falschen Händen zu einer grossen Gefahr für die ganze Welt werden könnte. Der Lehrer muss rechtzeitig gefunden und befreit werden. Unter den Schülern hat nur einer den Mut und die Kaltblütigkeit dazu: Sein Name ist Bond. James Bond. Higson hat für seinen Thriller sorgfältig recherchiert. Er stimmt die Figur des jungen James Bond behutsam mit den Romanen von Ian Fleming ab. Die Lesung von Rufus Beck ist abwechslungsreich und spannend. Gut getroffen ist der Rhythmus. Elemente eines Rätselkrimis lösen sich gekonnt mit actionreicher Handlung ab. Zum Hinhören.

Kiki und Meik sind endlich wieder zusammen. Eigentlich könnte Kiki jetzt auf rosa Wolken schweben - wäre da nicht Gilda, die irische Austauschschülerin. Die hat offensichtlich ein Auge auf Meik geworfen. Alarmstufe Rot bei den Pepper Dollies! Die Geschichte spiegelt Alltag und Gefühlswelt junger Frauen, die sich mit vielen Hoffnungen, Mut und Lebenslust ihre Welt erobern. Gwyneth Minte, die Tochter der Autorin, liest die Geschichte der Kiki authentisch, mit einer ausgesprochen Begabung für Wortwitz und Situationskomik.