Besprechungen
Belletristik (67 Titel)

Grossmann, David: Opa, warum hast du Falten.
Ill. von Ninamasina.
A. d. Hebrä. von Anne Birkenhauer.
München: Hanser, 2023.
Unpag., geb., Fr. 27.90.
(978-3-446-27599-7).
Jotam betrachtet seinen Opa und sieht die Falten in Opas Gesicht. Er will wissen, ob das wehtut und möchte die Falten anfassen. Er will von Opa wissen, warum er Falten gekriegt hat. Opa erklärt ihm, dass einige Falten einfach durch das Alter entstanden sind, aber andere durch Dinge, die Opa erlebt hat. Durch traurige Dinge, als Opa Abschied nehmen musste, aber auch durch schöne, wie die Geburt von Jotam. Weil der Opa damas so glücklich war, dass er Tag und Nacht gelacht hat, bis eine Falte in der Wange blieb.
Das Buch ist sehr poetisch und eignet sich sehr gut, um es kleinen Kindern zu erzählen.
K Vorlesen. Ab 4, s.e. CD

Kuyper, Sjoerd: Maantje und das Eichhörnchen.
Ill. von Sanne te Loo.
A. d. Niederländ. von Eva Schwewikart.
Stuttgart: Urachhaus, 2023.
62 S., geb., Fr. 26.90.
(978-3-8251-5320-5).
Maantje liebt alle Tiere aber ihr Vater mag Tiere überhaupt nicht. Da findet er im Garten ein junges Eichhörnchen. Es ist ganz kühl und fast leblos. Maantje verliebt sich gleich in dieses hilflose Tierchen und möchte es am liebsten behalten. Aber das Eichhörnchen ist noch so klein, dass es nichts frisst. Da bringen sie es zu einer Igelstation, in der das Eichhörnchen aufgepäppelt wird. Maantje schreibt zu Hause eine Geschichte für das Eichhörnchen und die Leute der Igelstation lesen dem Eichhörnchen die Geschichte vor und erzählen Maantje, wie es dem Eichhörnchen geht. So kann Maantje an der Entwicklung des Eichhörnchens teilhaben. Das Eichhörnchen erholt sich, wird grösser und kommt in eine spezielle Eichhörnchenstation, wo es auf das Leben in der Natur vorbereitet wird. Als das Eichhörnchen endlich in die Freiheit entlassen wird, ist das ein wunderschöner Moment, der aber gleichzeitig sehr traurig ist.
Das Buch eignet sich auch gut zum Vorlesen.
K Freundschaft Vorlesen. Ab 6, e. CD

Schami, Rafik: Meister Marios Geschichte.
Ill. von Ayuko Tanaka.
Birkenwerder: Edition Bracklo, 2024.
77 S., geb., Fr. 34.90.
(978-3-946986-14-0).
Meister Mario ist ein Puppenspieler der alten Schule. Mehrere Jahre tingelte er erfolglos aber glücklich mit seinen Marionetten durchs Land und erzählte verschiedene Geschichten. Als er dann eines Tages ein Marionettenstück erfindet, welches das Publikum begeistert, führt er nur noch dieses auf. Mit durchschlagendem Erfolg! Er wird berühmt und reich, kauft sich- zum Leidwesen seiner Marionetten- sogar eine Perücke für seine Glatze. Seine Marionetten sind nämlich lebendig und ganz und gar nicht begeistert, dass Meister Mario mit ihnen immer dasselbe Stück aufführt. Sie langeweilen sich ebenso wie ihr Marionettenspieler. Doch dann haben sie einen Plan. Eine schöne und lustige Geschichte¨, welche man sich auch gut zum Vorlesen eignet.
K Theater. Ab 6, e. st

Gosens, Robin: Mein Traum vom Profi-Fussball.
Ill. von Thilo Krapp.
Münster: Coppenrath, 2024.
69 S., geb., Fr. 16.90.
(Sportstars, 978-3-649-64662-4).
Im ersten Band der Serie "Sportstars erzählen", schreibt der Fussballer Robin Gosens, wie er als siebenjähriger Junge zum ersten Mal mit dem Patenonkel in ein Fussballstadion ging. Er war sofort von der Atmosphäre so begeistert, dass er unbedingt auch Fussballprofi werden wollte. Der Weg dorthin war aber lang und hart. Ohne zu beschönigen erzählt Robin Gosens, wie er es geschafft hat, Profi zu werden, ohne in ein Sportinternat zu gehen.
Die Geschichte ist sehr inspirierend. Alles ist einfach geschrieben und gut verständlich. Die Schrift ist gross und es gibt viele Bilder, die das Gelesene noch anschaulicher machen.
K Entwicklung. Ab 7, e. CD

Inden, Charlotte: Die Lolli-Gäng zähmt einen Drachen.
Ill. von Susanne Göhlich.
München: Hanser, 2024.
104 S., geb., Fr. 23.90.
(978-3446-27925-4).
Abenteuer gibt es überall. Man muss nur richtig hinschauen! Die Geschwister Theo, Tom und Lotti, grossartig gezeichnet von der talentierten Illustratorin, unterhalten uns auch im Band 2 der Kinderbuch-Reihe aufs beste. Am Ende der Strasse lauert ein knurrender Drache... Kurze, fröhliche Abenteuer-Kapitel verlocken zum Vorlesen oder Selberlesen. Ein wunderschönes Familienbuch!
K Abenteuer. Ab 7, s.e. AG

Ramadan, Danny / Bron, Anna: Bei Salma zu Hause.
A. d. Engl. von Lisa Kögeböhn.
Berlin: Orlanda, 2024.
101 S., geb., Fr. 27.90.
(978-3-949545-55-9).
Bücher aus dem Orlando-Verlag möchten zu mehr Solidarität und Verständnis in einer globalen Welt beitragen. Dieses Lese-Anfänger-Buch, mit fröhlichen Zeichnungen und in Grossdruck, erzählt in einfacher Sprache von Salma und ihrem Vater, welcher nun seiner Familie endlich aus Syrien nachreisen durfte. Doch Baba vermisst Syrien. Nach vielen Zweifeln lernt das kleine Mädchen: "Es ist in Ordnung, zwei Zuhause zu haben, eins, in dem du wohnst und das andere, das in deinem Herzen daheim ist."
K Neue Heimat. Ab 7, s.e. AG

Bonet, Xavier: Lily Halbmond - Magie ist nur der Anfang.
Ill. von Xavier Bonet.
A. d. Span. von Kanut Kirches.
Wien: Ueberreuter, 2024.
80 S., geb., Fr. 17.10.
(978-3-7641-5267-3).
Dieser Comic lebt von wundervoll gezeichneten Bildern und erzählt die fantastische Geschichte von Lily Halbmond, welche über magische Fähigkeiten verfügt und darum auf eine Spezialschule geschickt wird, um zu lernen, ihre Fähigkeiten zu verbessern. Ebenso muss sie noch einiges über ihren magischen Stein und die Wächter lernen. Zum Glück erhält sie Unterstützung von zwei Hexenfreundinnen. Damit sie in die Liste der Hexen eintragen wird, muss Lily drei Prüfungen bestehen. Wird Lily dies gelingen?
Der Anfang des Buches ist etwas zu schnell erzählt und einiges von der Handlung bleibt dadurch unklar. Dafür sind die gezeichneten Bilder umso schöner. Zu hinterst im Buch werden die drei jungen Hauptpersonen dieses Buches noch genauer beschrieben.
Toller Comic mit einem Ende, der gespannt macht auf Band 2.
K Comic. Ab 8, s.e. st

Brandt, Ina: Eulenzauber Ein funkelnder Schatz (Band 17).
Ill. von Sonja Rörig und Irene Mohr.
Würzburg: Arena, 2024.
121 S., geb., Fr. 15.90.
(978-3-401-60648-4).
Dies ist bereits der 17. Band der faszinierenden Geschichte von Flora und ihrer Zaubereule Goldwing.
In dieser Geschichte geht es um die Freundschaft von Fora und Miri. Diese wird wegen eines Missverständnisses auf die Probe gestellt.
Daneben gilt es, ein uraltes Geheimnis in einer Bergruine zu schützen. Natürlich sind hier Flora und ihre Eule gefragt, dieses Geheimnis zu beschützen und den magischen Ort damit zu retten. Wird es ihnen gelingen?
Das Buch enthält viele wundervolle Illustrationen von Sonja Rörig und Irene Mohr und ist schnell gelesen. Dies auch, weil die Geschichte spannend erzählt wird und mit einigen Irrungen und Verwirrungen zu einem schönen Ende findet. Für alle Fans der Serie um die Zaubereule Goldwing eine tolle Fortsetzungsgeschichte.
K Fantasy. Ab 8, e. st

Fine, Anne: Die Killerkatze hat immer recht.
Ill. von Axel Scheffler.
A. d. Engl. von Bettina Münch.
Frankfurt a. M.: Moritz, 2024.
61 S., geb., Fr. 15.20.
(9783895654589).
Der Titel dieses Buches ist zwar lustig, kann aber völlig falsch interpretiert werden. In dieser kurzweiligen und schnell gelesenen Geschichte geht es um Kuschel, einen Kater, der sich regelmässig mit anderen Katzenfreuden tritt. Kuschel behauptet gerne alles zu wissen. Kuschel ist aber kein normaler Kater, er kann sogar einen Computer bedienen- was er in dieser Geschichte leider macht. Als er eines Tages etwas Gelbliches in einem Baum entdeckt behauptet er seinen Freunden gegenüber, dies sei ein giftiger Frosch. Um dies zu beweisen und die Bedenken seiner Freunde zu vertreiben, sucht er Bilder eines giften Forsches im Internet und löst damit in der ganzen Nachbarschaft Chaos und Panik aus.
Und er sieht letzten Endes ein, dass er zu seinem Fehler stehen muss.
Ein wirklich tolles Buch zum Vorlesen oder für etwas geübtere Leser zum selberlesen. Mit vielen farbigen Bildern. Sehr empfehlenswert!
K Tiere. Ab 8, s.e. st

Latimer, Alex: Gordon Gans schön fies.
Ill. von Alex Latimer.
A. d. Engl. von Kathrin Köller.
Wien: Ueberreuter, 2024.
128 S., geb., Fr. 17.10.
(9783764152970).
Was macht man, wenn man die fieseste, aller fiesen Gänse ist und plötzlich von einem lieben Schweinchen eine Blume geschenkt bekommt? Dies passiert Gordon an einem ganz gewöhnlichen Tag. Und diese Blume stellt Gordon's ganze bösartige Welt auf den Kopf und bringt ihn zum ersten Mal dazu, seinen Umgang mit anderen Tieren zu hinterfragen.
Die Illustrationen sind sehr lustig und die Geschichte braucht wenig Text. Dafür ist die Moral der Geschichte ganz klar: Sei nett zu Deinen Mitmenschen- es lohnt sich!
K Comic. Ab 8, s.e. st

Stamm, Peter: Otto von Irgendwas.
Ill. von Ole Könnecke.
Zürich: Atlantis, 2024.
144 S., geb., Fr. 26.90.
(978-3-715230160).
Otto von Irgendwas lebt allein, nur betreut von seinem Personal, im Schloss seiner Vorfahren, einen langen Reihe von Ottos. Jeder Tag verläuft wie der vorherige, denn Otto hält sich an das Motto derer von Irgendwas: Alles soll so bleiben, wie es immer war. Otto ist etwa neun Jahre alt, er kann sich nicht an seine Eltern erinnern. Die Welt ausserhalb des Schlosses kennt er nicht.
Eines Tages geht er, wie üblich gekleidet mit Knickerbocker, Monokel und Baskenmütze, mit seinem Hund durch den Schlosspark, als er unerwartet auf das Mädchen Ina trifft. Ina ist ungefähr so alt wie er, die Enkelin des Gärtners, bei dem sie die Ferien verbringt. Otto kann sich nicht daran erinnern, schon mal ein anderes Kind gesehen zu haben und ist sehr an Ina interessiert. Er zeigt ihr sein Schloss, doch sie ist nicht so beeindruckt wie erwartet und nimmt ihn mit zu ihrem "Schloss", einer Baumhütte im nahen Wald, die sie zusammen mit ihren Freunden Paula und Heinz gebaut hat. Sie gehen gemeinsam in die nahegelegene Internatsschule. Paula und Heinz treffen auch bald bei der Hütte ein. Es wird gezimmert, gequatscht und gegessen.
Otto entdeckt eine neue Welt. Alles ist neu und aufregend. Er übernachtet mit den anderen im Baumhaus. Als er am nächsten Morgen ins Schloss zurückkehrt, bitten alle Angestellten gleichzeitig um Urlaub. Otto ist nun völlig auf sich allein gestellt. Doch seine neuen Freunde ziehen zu ihm aufs Schloss und sie erleben allerlei Abenteuer. Einerseits ist Otto sehr angetan von den neuen Entwicklungen, aber andererseits war es auch schön, als man morgens bereits wusste, wie der Tag enden würde. Und da war auch noch der Leitspruch der Familie ... Semper idem ...Doch da kann Paula helfen: "Das bedeutet, dass du immer derselbe bist. Ob mit Schloss oder ohne, ob mit Angestellten oder ohne." Lesespass um einen niedlichen Adelsspross, der dank seiner Freunde das Leben kennenlernt (und auch ein wenig Latein).
K Freundschaft. Ab 8, e. dh

Oskar Kroon: Gurke und die Unendlichkeit.
Ill. von Friederike Ablang.
A. d. Schwed. von Stefan Pluschkat.
Stuttgart: Thienemann, 2024.
151 S., geb., Fr. 19.90.
(978-3-522-18628-5).
Am Anfang ist im Leben des schwedischen Jungen alles, wie es sein soll. Doch dann wird Gurkes Papa Lasse immer kränker, er kann nicht mehr zur Arbeit, wo er Telefone und Geschirrspüler verkaufte. Und Mama ist mit ihrer Doktorarbeit beschäftigt, sie weiss fast alles über das All. Aber für den Haushalt, da ist Papa zuständig - und er liegt im Spital. Gurke macht sich viele Gedanken, übers Sterben, über die Unendlichkeit. Irgendwann geht die Welt unter. Sterne verlöschen. Es darf nicht bald sein. Es darf nicht Papa sein. Ein wunderschönes Buch für Kinder, welche gerne nachdenken.
K Unendlichkeit. Ab 9, s.e. AG

Bohlmann, Sabine: Willkommen bei den Grauses Wer ist schon normal Band 1.
Ill. von Daniel Steudtner.
Stuttgart: Planet! im Thienemann - Esslinger Verlag, 2024.
192 S., geb., Fr. 21.90.
(978-3-522-50828-5).
Ottilie beobachtet wie in der Nacht, übrigens an einem Freitag den 13., eine neue Familie in das Haus gegenüber einzieht. Am nächsten Morgen -ihrem ersten Ferientag- glaubt sie schon geträumt zu haben, aber ihr Vater backt schon einen Begrüssungskuchen. Als sie den Kuchen rüberbringen soll, beginnt ein vergnügliches Abenteuer. Schnell merkt Ottilie, dass die Familie wirklich nicht normal ist, als sie sich mit den Kindern anzufreunden versucht. Die drei Kinder der neuen Familie weihen Ottilie in ihr Geheimnis ein. Muh mit einem kleinen Geweih, Wolfi mit spitzen Eckzähnen und Husch, die unsichtbar ist, kommen aus der Stadt der Nebel und wurden zu einer Familie zusammengestellt, die sich in der normalen Welt zurechtfinden soll ohne aufzufallen. Dazu gehören auch eine Liste mit häufig gebrauchten Wörtern wie "eigenartig, merkwürdig, sonderbar, komisch....", die nicht gesagt werden dürfen und eine 2. Liste mit Dingen, die sie erreichen sollen, wie z.B. Freunde finden, bei Tag rausgehen oder einkaufen gehen. Mit einem muffeligen Schrat als Opa ist das gar nicht so einfach und die Krähe auf dem Dach quittiert jeden Fehltritt mit ihrem Gekrächze. Das gibt jedesmal einen Punkt auf einer Verfehlungsliste. Wenn sie voll ist muss das andersartige Wesen die "Familie" verlassen und wird an einen Ort gebracht, wo keiner bisher zurück gekommen ist. Als Opa seine Liste voll macht müssen sie als Familie zusammenhalten und beziehen auch Olivia in ihre Rettungsaktion ein. Werden sie es schaffen, dass Opa 13 Tage nicht auffällt?
Vergnüglich und flüssig zu lesende Geschichte mit witzigen Illustrationen und nicht zu keiner Schrift.
K Toleranz, Akzeptanz, Mut. Ab 9, e. SW

Brezina, Thomas: Tritt ein, du wirst gebraucht! Bd.2.
Ill. von Timo Grubing.
Berlin: Ueberreuter, 2024.
224 S., geb., Fr. 24.90.
(978-3-7641-5294-9).
Ein interessantes innovatives Abenteuerbuch mit kurzen Sätzen und vielen Illustrationen, geeignet auch für schwächere Leser. Immer wenn es spannend wird und die Hauptperson Bente durch eine magische Tür tritt muss das Buch herumgedereht und von hinten weiter gelesen werden. Es ist schon der zweite Band über den heimlichen Helden Bente und seine Freundin Leonie, lässt sich aber völlig unabhängig von Band 1 lesen. Es gibt einen kurzen Rückblick, so dass alles Wichtige daraus bekannt ist.
Die magische Tür ist wieder aktiv und die Jet-Sau (eine Art riesiges Meerschweinchen) taucht wieder auf. Diesmal wird Bente vor Brixloch gewarnt, den Ort an dem ihre Klassenfahrt in der nächsten Woche stattfindet. In ihrer seltsamen Unterkunft taucht die Tür immer wieder auf und hilft Bente dem Rätsel auf die Spur zu kommen. Dann trifft er auch noch auf seine verschollene Grossmutter. Was ist das unheimliche Geheimnis von Brixloch? Kann Bente das Unglück verhindern?
Sehr vergnüglich und spannend geschrieben mit vielen Comicähnlichen Illustrationen.
K Abenteuer, Freundschaft, Fantasy. Ab 9, e. SW

Minnameier, Christoph: Lua Luftwurzel - Silberelfen fängt man nicht.
Ill. von Daniel Napp.
Weinheim: Beltz+Gelberg, 2024.
122 S., geb., Fr. 22.90.
(978-3-407-75930-6).
Die Silberelfe Lua Luftwurzel ist die gute Seele des Waldes. Sie kümmert sich um sämtliche Tiere im Wald. Mal schlichtet sie zwischen zwei Streithähnen, mal zeigt sie einem verirrten Tier den Heimweg, mal repariert sie einen defekten Biberdamm usw. Dabei flitzt sie fröhlich und unermüdlich durch den Wald. Doch eines Tages wird sie von einem scheinbar hilflosen, kleinen Vogel angelockt und gerät dabei selbst in eine missliche Lage. Lua sitzt bei der Hexe Malicia Warzenbuckel in der Falle. Die Hexe freut sich riesig über den Fang und rechnet sich bereits aus, wie viel Geld sie mit dem Verkauf der dressierten Silberelfe verdienen kann. Doch da macht sie die Rechnung ohne die mutige und clevere Lua.
Die abenteuerliche und spannende Geschichte wird mit tollen, ausdrucksstarken und farbigen Illustrationen von Daniel Napp vervollkommnet.
K Fabelwesen, Mut. Ab 9, e. HA

Alves, Katja: Elsie und das Karibu.
Ill. von Claudia Weikert.
Weinheim: Beltz+Gelberg, 2024.
153 S., geb., Fr. 19.90.
(978-3-407-75932-0).
Die mutige Elsie ist überzeugt davon, dass ihre Mutter entführt wurde und in einem fremden Land festgehalten wird. Damit ihre Mama möglichst bald zurück kommt, muss sie die Sache selbst in die Hand nehmen. Doch so einfach ist die Angelegenheit gar nicht. Wem soll sie sich denn anvertrauen? Und mit wem soll Elsie die Befreiungsaktion planen und durchführen? Mister Karibu, der ausgestopfte Karibu-Kopf, der in ihrem Zimmer hängt, entpuppt sich als Berater in allen Lebenslagen. Mister Karibu kennt für alle Lebenssituationen eine Karibu-Regel und gibt dem phantasievollen Mädchen Ratschläge.
Die abenteuerliche Geschichte wird mit Illustrationen von Claudia Weikert aufgelockert.
K Abenteuer, Mut, Phantasie. Ab 10, e. HA

Beringer, Anna: Lakritz-Sommer.
Stuttgart: Thienemann Verlag, 2024.
272 S., geb., Fr. 24.90.
(978-3-522-18662-9).
Nella liebt eigentlich den Sommer zu Hause auf ihrem alten Hof mit Mühle direkt an der Nordsee. Sie freut sich auf Wattwandern, Schwimmen mit ihrem Pferd Amalie oder Opa Ockos Geschichten. Dieses Jahr ist jedoch alles anders. Ihre Mutter will in der Scheune ein Café eröffnen und auch die alte Mühle ist zu einer Ferienwohnung umgebaut worden. Nella und ihre grosse Schwester sollen natürlich bei der Eröffnung des Cafés helfen und kurz vorher ziehen noch die ersten Feriengäste ein. Als ob der Rummel nicht schon genug ist, hat Nellas Mutter überall Lakritz Pflanzen aufgestellt, nach dem sie das Café auch benannt hat und deren Duft Nella nicht leiden kann. Erst findet sie die Feriengäste , besonders das Mädchen, furchtbar. Sie freundet sich jedoch bald mit den gleichaltrigen Zwillingen, vor allem dem ruhigen Jungen an. Erst recht als ein seltsamer Mann herumschleicht, der die Cafégäste vergrault und ihren dementen Opa verwirrt, kann sie alle Hilfe der Beiden gebrauchen.
Locker zu lesende Sommergeschichte, die den Leser sofort in den Urlaub an der See versetzt. Für Lakritz Liebhaber finden sich noch drei Rezepte am Schluss.
K Freundschaft, Demenz, Familie. Ab 10, e. SW

Curtis, Christopher Paul: Die Watsons fahren nach Birmingham -1963-.
A. d. Engl. von Gabriele Haefs.
München: dtv Reihe Hanser, 2024.
232 S., geb., Fr. 25.90.
(978-3-423-64116-6).
Die Watsons sind eine 5-köpfige Familie dunkler Hautfarbe und leben in Flint, Michigan. Dort kann es im Winter sehr kalt werden und dies ist vor allem für die Mutter, welche aus Birmingham kommt, sehr unangenehm. Da der älteste Sohn, Byron immer rebellischer wird und der Familie zu entgleiten droht, reist die ganze Familie in den Sommerferien mit ihrem Auto vom kalten Flint ins heisse Birmingham um Byron bei seiner Grossmutter zu lassen. In einer Stadt, die so ganz anders ist als seine Heimatstadt.
Ihre Zeit in Birmingham, wird allerdings durch ein Ereignis erschüttert, dass im Jahre 1963 die ganze Problematik der Rassendiskriminierung in Amerika aufzeigt und die Menschen weltweit erschüttert hat. Das Ereignis hat aber auch zu etwas Gutem - dem Kampf um Menschenrechte im Süden der USA geführt.
Das Buch wird aus der Sicht von Kenny erzählt. Er ist der jüngere Bruder von Byron und das mittlere Kind der Familie. Neben der Reise erzählt Kenny viele Geschichten aus dem teilweise schrägen Alltag der Familie und Episoden seines Schulalltages in Flint. Interessantes Buch mit Nachworten von bekannten Persönlichkeiten.
K Rassismus. Ab 10, e. st

George, Nina / Kramer, Jens I.: Die magische Bibliothek der Buks Das verrückte Orakel Bd.1.
Ill. von Hauke Koch.
Stuttgart: Panet! Thienemann Esslinger, 2024.
384 S., geb., Fr. 26.90.
(978-3-522-50822-3).
In diesem ersten Band über die magische Bibliothek der Buks weden erst einmal die Buks vorgestellt: kleine Buchgnome/Elfen mit Scheinwerferaugen und unterschiedlichen Charakteren, die die riesige Bibliothek in einer alten Villa behüten. Sie haben grosse Probleme, da Bücher von einer seltsamen Krankheit befallen sind und ihre Schrift verschwindet, ihr menschlicher Buchmeister verschwunden ist und ihr verrücktes Orakel nicht mehr spricht. Auch die Aussenwelt wird vorgestellt, in der es keine Bucher mehr gibt und die Menschheit nur noch Tablets etc. benutzt und durchgehend überwacht wird. Kinder beschäftigen sich hauptsächlich nur mit ihren Tablets und bekommen fast alles durch Filme und Animationen erklärt.
Durch einen Sturm und umgestürzten Baumkönnen sich diese beiden Welten begegnen. Das Orakel kündigt plötzlich 5 Kinder zur Rettung an und Finn, Nola, Mira und Thommy entdecken die alte Villa und finden den Eingang.
Doch wer ist das fünfte Kind und können die Kinder die Bibliothrek retten? Das Abenteuer beginnt...
Ein pannend skurriles Abenteuer über die Macht der Bücher. Da es der erste Band einer Reihe ist, ist die Geschichte nicht abgeschlossen und endet offen. Da es besonders zum Schluss hin sehr spannend wird, kann man den zweiten Band kaum erwarten.
K Sci-Fi/Fantasy, Bücher, Freunde. Ab 10, e. SW

Hartman, Mel: Das schwebende Haus der Wünsche.
Ill. von Julia Weinmann.
A. d. Niederländ. von Sonja Fiedler-Tresp.
Weinheim Basel: Gulliver, 2024.
154 S., geb., Fr. 18.90.
(978-3-407-81343-5).
Amani lebt zusammen mit einem Hund in einem ganz speziellen Haus. Das Haus geht immer dort hin, wo jemand Hilfe braucht. Eines Tages kommt Sofia zum Haus. Sie hat Eltern, die Künstler sind, aber Sofia selbst kann nicht zeichnen und würde viel lieber rechnen. Amani sucht im Haus und findet ein wunderschönes Armband mit Glitzersteinen. Dieses Armband schenkt sie Sofia, damit diese Mut bekommt und sich traut, den eigenen Weg zu gehen.
Normalerweise kommen nur Kinder zum Haus. Aber eines Tages sieht Amani einen geheimnisvollen Mann, der zum Haus schaut. Der Mann wirkt bedrohlich und Amani möchte weggehen. Sie fängt an, ihr Leben zu hinterfragen, fühlt sich plötzlich einsam und sie sehnt sich nach einer Familie und nach Freunden.
Die Geschichte ist spannend erzählt. Der Schluss kommt aber sehr unerwartet: Amani erwacht aus einem Traum und es kommt ihr in den Sinn, dass heute der erste Tag an der neuen Schule ist. Dort wird sie nach den langeen Ferien ihre alten Freundinnen und Freunde wieder treffen und bestimmt neue kennenlernen.
K Fantasy Entwicklung. Ab 10, e. CD

Kenny, Emily: Die aussergewöhnlichen Abenteuer der Alice Tonks.
A. d. Engl. von Susanne Hornfeck.
München: dtv, Reihe Hanser, 2024.
336 S., geb., Fr. 25.90.
(978-3-423-64118-0).
Als Alice in ihr neues Internat Pebbles kommt, möchte sie eigentlich nur Freunde finden und mit ihrer Art nicht auffallen. Plötzlich beginnen jedoch Tiere mit ihr zu sprechen, die um ihre Hilfe wegen verschwundener Artgenossen bitten. Sie schliesst Freundschaft mit ihren Klassenkameraden Tim und Ottie und bemerkt mit der Zeit, dass sie noch mehr magische Kräfte besitzt als nur mit Tieren zu sprechen. Auch die Bibliothekarin ist sehr nett zu ihr. Doch wem kann sie wirklich vertrauen und was hat ihre Grossmutter mit der ganzen Sache zu tun? Immer mehr Tiere verschwinden und es geschehen seltsame Dinge im Internat. Wird Alice mit ihren Freunden das Rätsel lösen können und die Tiere retten?
Eine spannende Abenteuergeschichte mit einem Schuss Fantasy für tierliebende Kinder.
K Mut, Anderssein, Magie. Ab 10, e. SW

Kivinen, Pertti: Das Einhorn im Garten.
Ill. von Katrin Engelking.
A. d. Finn. von Anu Stohner.
München: dtv, 2024.
84 S., geb., Fr. 21.90.
(Super-Wilma, 978-3-423-64117-3).
Wilma geht in die 3. Klasse und nennt sich Expertin für Fieslinge, wie Monster und Geister. Als Emilie in ihrem Garten plötzlich ein Einhorn hat, das täglich mit Spaghetti-Eis gefüttert werden will, muss Wilma das Problem lösen. Wilma glaubt zuerst nicht daran, dass wirklich ein Einhorn im Garten ist. Als sie zu Emilie geht, sieht sie das Einhorn aber tatsächlich. Wilma hat aber gleich eine gute Idee und sie schafft es tatsächlich, dass das Einhorn verschwindet.
Die Geschichte ist spannend und auch witzig geschrieben und nicht nur etwas für Einhorn-Fans. Die Schrift ist recht klein, so dass weniger geübte LeserInnen vielleicht etwas Mühe haben.
K Fantasie. Ab 10, e. CD

Köhler, Karen: Himmelwärts.
Ill. von Bea Davies.
München: Hanser, 2024.
187 S., geb., Fr. 28.90.
(978-3-446-27922-3).
Toni ist 10 Jahre alt und darf zusammen mit ihrer Freundin YumYum draussen im Zelt übernachten. Heimlich haben sie ganz viele Leckereien gekauft und ein kosmisches Radio bestellt. Damit wollen sie Kontakt zu Tonis Mutter aufnehmen, die vor kurzer Zeit gestorben ist. Seit dem Tod der Mutter ist Tonis Vater sehr verzweifelt, trinkt jeden Abend und hört dazu Musik. Toni und ihr Vater sind in ihrer Trauer sehr einsam, schaffen es aber nicht, sich Halt zu geben und über ihre Trauer zu reden.
Als Toni und YumYum die Antenne des Radios gegen den Himmel richten und nach Tonis Mutter suchen, hören sie plötzlich eine Stimme. Es ist eine Astronautin der ISS, die gerade über sie hinwegfliegt. Mit dieser fremden Frau kann Toni über ihre grosse Trauer reden.
Im Buch erzählt Toni von ihrer Übernachtung im Garten. In alten Tagebucheinträgen erfährt man die Geschichte vom Tod ihrer Mutter. Die Geschichte ist einerseits lustig und voller Lebensfreude, erzählt von der wunderbaren Freundschaft mit YumYum und ihrem Quatsch-Machen und ist gleichzeitig furchtbar traurig. Es hat viele Wortkreationen und wunderbare Beschreibungen.
K Entwicklung Freundschaft Tod. Ab 10, s.e. CD

Lemire, Sabine: Mira #sommer #klassenfahrt #herzklopfen.
Ill. von Rasmus Bregnhoi.
A. d. Dän. von Franziska Gehm.
Stuttgart: Klett-Cotta, 2024.
107 S., geb., Fr. 19.60.
(9783954703012).
Band Nummer 7 der Comicreihe Mira.
Mira ist mittlerweile ein Teenager und geht auf Klassenfahrt: Eine Woche zelten am Strand ist angesagt! Dabei lernt sie einen Jungen kennen und plötzlich weiss sie nicht mehr, ob ihre Gefühle für ihren Freund Gunnar noch stark genug sind. In diesem Band geht es aber auch um Themen wie Klima, Umweltschutz und die Veränderung des Körpers und der Psyche in der Pubertät.
Wie die Vorgänger ist dieser Band schön illustriert und greift für Teenager wichtige Themen auf. Für Fans von Mira ein Muss!
J Comic. Ab 10, e. st

Lundberg, Sara: Der Vogel in mir fliegt, wohin er will.
A. d. Schwed. von Friederike Buchinger.
Frankfurt am Main: Moritz Verlag, 2024.
128 S., geb., Fr. 28.90.
(978-3-89565-464-0).
In diesem wunderschön illustrierten "Bilderbuch" wird die Kindheit der schwedischen Malerin Berta Hansson beschrieben. In der ich-Form erzählt Berta von ihrer Familie, der Arbeit auf dem Hof, ihrer kranken Mutter und ihrer grossen Liebe zur Malerrei, die sie bei ihrem Onkel kennengelernt hat. Als ihre Mutter das erste Mal in einem Sanatorium war, zeigte er ihr berühmte Bilder und liess sie zuschauen, wenn er malte. Sie möchte Künstlerin werden und weiter zur Schule gehen, aber in ihrer Zeit werden Mädchen Hausfrauen, wie es auch ihr Vater für sie plant. Nach dem Tod ihrer Mutter muss sie mit ihren Schwestern den Haushalt führen. Irgendwann lässt sie einfach alles stehen und eine Suppe auf dem Herd anbrennen. Damit bringt sie ihren Vater zum Nachdenken und setzt durch, dass sie nach ihrem Schulabschluss weiter zur Schule darf. Wie am Schluss des Buches in einer ausführlichen Biographie erwähnt, wird sie Lehrerin werden und erst dann als Künstlerin entdeckt. Sara Lundberg hat sich von Bertas Gemälden, Briefen und Tagebüchern zu dieser Geschichte und den passenden bunten Illustrationen inspiriren lassen.
K Kunst, Emanzipation, Biographie. Ab 10, s.e. SW

Palazzesi, Marta: Feder und Kralle.
Ill. von Ambra Garlaschelli.
A. d. Ital. von Cornelia Panzacchi.
Stuttgart: Thienemann, 2024.
272 S., geb., Fr. 24.90.
(978-3-522-18654-4).
In Valencia um 1914 lebt die junge Amparo bei ihrem Grossvater. Nachts ist sie ein Mädchen, aber Tagsüber verwandelt sie sich in einen Falken. Eines Tages sieht sie, wie sich ein Junge bei einer Jahrmarktsshow in einen Panther verwandelt. In der Nacht versucht sie Kontakt zu ihm aufzunehmen. Als das gelingt versuchen Amparo und Thomas mit Hilfe ihres kleinen neuen Freundes Pepe das Geheimnis ihrer Herkunft zu lüften. Sie spüren und erkennen bald, das sie eine gemeinsame Vergangenheit besitzen. Bei ihren Nachforschungen rund um Valencia stossen sie auf alte Geheimnisse und Legenden, bis es für die beiden Gestaltwandler sogar richtig gefährlich wird.
Sehr schön aufgemachtes Buch mit vielen ganzseitigen Bildern, die zum Teil den Text ersetzen, was es auch für ungeübtere Leser interessant macht. Alle Illustrationen sind etwas düster und nur in schwarz-weiss gehalten. Dazu ist jede Seite mit einem Blätterrahmen umgeben, was diesen unheimlich düsteren Eindruck noch verstärkt. Eine tolle Aufmachung auch aussen mit der goldenen Prägeschrift auf dunklem Grund. Spannend und sehr fesselnd bis zum Schluss.
K historische Fantasy, Abenteuer. Ab 10, s.e. SW

Stowell, Louie: Loki Warum man als schlechter Gott immer an allem schuld ist (oder auch nicht).
Ill. von Ulf K..
A. d. Engl. von André Mumot.
München: Hanser, 2023.
250 S., geb., Fr. 24.90.
(978-3-446-27716-8).
Weil Gott Loki als Scherz die Haare der Göttin Sif abgeschnitten hat, muss er als Strafe auf die Erde und dort als normaler Junge leben. Täglich muss er aufschreiben, was er gemacht hat und bekommt für seine Taten Punkte. Weil er aber immer wieder dumme Dinge anstellt, ist sein Tugend-Score oft unter Null. Loki wird überwacht von seinem angeblichen Bruder Thomas, der eigentlich der Gott Thor ist. Thor ist sehr sportlich, schreibt in der Schule gute Noten, ist freundlich und sehr beliebt. Loki aber stört den Unterricht, ist grossmäulig, unfreundlich zu den Mitschülern und macht sich oft unbeliebt. Thor darf als Belohnung für seine guten Leistungen eine Geburtstagsparty feiern. Nach der Party ist Thors Hammer verschwunden und alle denken, dass Loki aus Eifersucht den Hammer gestohlen hat. Loki versucht seine Unschuld zu beweisen.
Die Geschichte ist spannend und temporeich aus Sicht von Loki geschrieben. Es macht Spass, Lokis freche Kommentare zu lesen und zu verfolgen, wie er trotz seiner Überheblichkeit immer sympatischer wird. Im Buch hat es viele comic-artige Zeichnungen und so ist das Lesen noch vergnüglicher.
K Entwicklung Fantasy. Ab 10, e. CD

Szabo, Liza: Marie Bot: Ein KIndermädchen zum Aufladen.
Ill. von Wilm Lindenblatt.
Münschn: dtv, 2024.
204 S., geb., Fr. 19.90.
(978-3-423-76519-0).
Weil die Eltern so viel arbeiten, ist es nicht immer einfach, ein Kindermädchen für die zwei Kinder Finn und Karla zu finden. Als einmal eine Roboter-Messe ist, sehen sie dort Roboter, die sehr menschlich aussehen und die man als Kindermädchen einsetzen kann. Probehalber bestellen sie Marie, die von nun an, auf die zwei Kinder aufpasst. Finn, der sich sehr für Tehnik interessiert, ist begeistert. Aber Karla, findet es gar nicht gut, von einem Roboter überwacht zu werden. Es ist sehr erstaunlich, was Marie alles kann und wie sie ihre neue Aufgabe meistert. Bald gibt es aber auch Probleme, weil Marie zwar wie ein Mensch aussieht, aber halt doch nicht immer wie ein Mensch reagiert. Die Eltern sind zwar erleichtert, dass sie jetzt immer ein Kindermädchen haben, aber die Mutter ist auch eifersüchtig, weil Marie scheinbar alles besser kann, als die Mutter. Am liebsten würde sie deshalb den Roboter wieder zurückschicken.
Die Geschichte ist temporeich erzählt un d es geschieht oft etwas Unerwartestes und Witziges. Alle haben eine andere Einstellung gegenüber dem Roboter und entwickeln langsam eine Beziehung zu dieser Maschine.
K Familie Cyberspace. Ab 10, e. CD

Balen, Katya: Der Gesang des Vogels.
Ill. von Richard Johnson.
A. d. Engl. von Julia Süssbrich.
Weinheim Basel: Gulliver, 2023.
108 S., geb., Fr. 15.90.
(978-3-407-82408-0).
Vor 7 Monaten hatte Annie einen Unfall und verletzte sich schwer am Arm. Seither hat sie kaum Gefühl in ihrer Hand und kann deshalb nicht mehr Flöte spielen. Annie hat nach dem Unfall die Lebensfreude verloren und lässt niemanden an sich ran. Weil sich die Mutter nach dem Unfall um Annie kümmern musste, hat sie ihre Arbeit verloren und muss jetzt mit Annie in eine billigere Wohnung ziehen. Annie sieht aus ihrem Fenster einen Jungen, der unter einen Busch kriecht. Es ist Noah, der täglich ein Amselpärchen füttert und ihnen Nistmaterial bringt. Annie freundet sich mit Noah an, bringt auch Futter und Nistmaterial und lauscht dem schönen Gesang der Amseln. Weil sie jetzt auch immer unter den Busch kriecht, wird ihr Arm wieder beweglicher und kräftiger. Eines Tages wird das Amselmännchen gefressen und das Weibchen brütet alleine weiter. Annie nimmt nun täglich ihre Flöte mit und spielt einfache Melodien für das Weibchen. Endlich hat Annie wieder Selbstvertrauen und Lebensmut und bewirbt sich an einer Musikschule.
Das Buch beschreibt sehr gut die Entwicklung von Annie. Es ist spannend und in relativ grosser Schrift geschrieben. Es ist ein Buch aus der Reihe "super lesbar" und soll Jugendlichen, die noch etwas Mühe mit dem Lesen haben, den Zugang zu Literatur erleichtern.
J Entwicklung. Ab 11, s.e. CD

Balen, Katya: Wünsche an die Wellen.
A. d. Engl. von Birgitt Kollmann.
München: Hanser, 2024.
273 S., geb., Fr. 26.90.
(978-3-446-28072-4).
Die berührende Familiengeschichte erzählt von zwei Kindern, die so verschieden sind, dass sie sich nicht ausstehen können, aber lernen müssen, zusammen zu leben. Zofia ist laut, wild und unhöflich. Ihre Mutter ist vor langer Zeit verstorben, das Mädchen lebt mit dem liebevollen Vater am Meer, dessen Wellen ihren Alltag bestimmen. Tom hingegen, traumatisiert vom gewalttätigen, nun inhaftierten Vater, ist ängstlich, fürchtet sich vor der Dunkelheit, hasst die Panikflämmchen in seinen Knochen. Zofias Vater und Toms Mutter möchten sich eine gemeinsame Familienzukunft aufbauen, doch die beien Jugendlichen hassen diesen Gedanken. Abwechslungsweise erzählen Zofia und Tom selbst in kurzen Episoden von ihren Gefühlen, Ängsten und Vorurteilen. Bis es gelingt: Ein neugeborenes, gemeinsames Geschwisterchen und ein altes Boot bringen Freude und Zuversicht.
J Familie + Freundschaft. Ab 11, s.e. AG

Brubaker Bradley, Kimberly: Gras unter meinen Füssen.
A. d. Engl. von Beate Schäfer.
München: dtv Reihe Hanser, 2024.
327 S., geb., Fr. 25.90.
(978-3-423-64114-2).
London 1939. Adas gewalttätige Mutter behauptet,das Mädchen sei geistig behindert und hat sie für neun lange Jahre in ihrer ärmlichen Londoner Wohnung eingesperrt. Ein nicht operierter Klumpfuss, das ist aber die Behinderung! 1939 soll der kleine Bruder der Bombardierung wegen aufs Land evakuiert werden, und Ada geht einfach mit. Bei einer einsamen alleinstehenden Frau beginnt für die verwahrlosten Kinder ein neues Leben.
Eine berührende Geschichte über ein Mädchen, welchem der Krieg das Leben rettet.
K Krieg, Hilfsbereitschaft. Ab 11, s.e. AG

Herring Blake, Ashley: Ein wunderschönes blaues Chaos.
A. d. Amerikan. von Michelle Landau.
München: dtv, 2024.
352 S., geb., Fr. 25.90.
(978-3-423-76503-9).
Hazel zieht mit ihrer Mama und kleinen Schwester in einen kleinen Küstenort. Dort trifft ihre Mama eine alte Kindheitsfreundin, die auch eine Tochter hat. Lemon möchte sich unbedingt mit Hazel befreunden.
Hazel ist sehr auf Sicherheit und Kontrolle bedacht. Sie wacht genauestens über ihre kleine Schwester und hat immer eine Sicherheitstasche dabei. Sie hat auch grosse Angst vor dem Meer und möchte sich nicht mit anderen Kindern anfreunden. Wie sich bald in der Geschichte herausstellt ist das den schlimmen Ereignissen in ihrem Leben geschuldet. Zwei Jahre zuvor verlohr sie ihre leibliche Mutter bei einem Kajakunfall, bei dem sie selbst dabei war. Ihre Mama, die Ehepartnerin ihrer Mutter schaffte es nicht mit ihr über die gemeinsame Trauer zu sprechen und verliess mit den beiden Kindern ihr gemeinsames Zuhause. Seither reisen sie von Ort zu Ortund bleiben immer nur einige Monate. Das starke Interesse von Lemon an Hazel beruht auf Hazels starker Ähnlichkeit mit einer Legende des Ortes. Die Legende besagt, dass das Mädchen Rosemary ihre ganze Familie auf See verloren hatte und deswegen aus Trauer ins Wasser ging und zur Meerjungfrau wurde.
Langsam wächst trotz Hazels Widerstand eine Freundschaft und Hazel erfährt, dass auch Lemon eine grosse Trauer mit sich trägt. Aber was ist mit ihren Müttern, werden sie ein Liebespaar? Für Hazel wäre es eine Katastrophe, da sie dann wohl nie mehr nach Hause zurückkehren würden...
Eine fesselnde und berührende Geschichte über Trauer, Liebe und Familie mit einem Hauch Magie. Trotz dem traurigen und schwierigen Thema flüssig und spannend zu lesen.
K Familie, Ängste, Trauer, Freunde. Ab 11, e. SW

Knösel, Stephen: Behalt dein Herz. Ihr könnt mich mal.
Weinheim/Basel: Beltz & Gelberg, 2024.
224 S., geb., Fr. 21.90.
(978-3-407-75936-8).
Benny lernt in den Sommerferien Idris und Izmira kennen, die gerade hergezogen sind. Mit seiner positiven Art und dem Mut immer alles auszuprobieren ist Idris so ganz anders, wie der stille eher vorsichtige Benny mit seinem verkorksten - seine Mutter trinkt zeitweise und seinen Vater kennt er nicht- Elternhaus. Zusammen werden sie Weltmeister im Mist bauen und stellen so einiges an. Eines Tages auf dem Nachhauseweg mit dem Fahrrad wird Idris von zwei Rasern über den Haufen gefahren und schwer am Bein verletzt. Nun ist es an Benny seinem Freund wieder auf die Beine zu helfen und ihm den Mut und die Freude am Leben zurück zu geben. Als Krönung der Sommerferien machen sich die beiden doch noch per Anhalter auf den Weg nach Kroatien, um Bennys Vater zu finden.
Ein spannendes und actionreiches Buch, das zeigt wie wichtig gute Freundschaften sind. Das Thema und der Umfang des Buches spricht sicher auch nicht so geübte Leser an.
J Freundschaft, Familie, Mut. Ab 11, e. SW

Palacio, R.J.: Pony Wenn die Reise deines Lebens lockt, mach dich auf den Weg.
A. d. Engl. von André Mumot.
München: Hanser Verlag, 2024.
304 S., geb., Fr. 28.90.
(978-3-446-27424-2).
Der 12-jährige Silas muss miterleben, wie sein Vater, ein Schuhmacher und Fotograf, von Fremden in der Nacht abgeholt wird. Sie wollen eigentlich auch Silas und haben dazu ein sehr seltsam aussehendes Pony mitgebracht. Genau dieses Pony steht am Morgen wieder vor der Tür und Silas sieht das als Zeichen sich auf die Suche nach seinem Vater zu machen. Dabei begleitet den eher ängstlichen und scheuen Jungen sein Freund Mittenwool, ein Geist, den er schon sein Leben lang kennt, und die Geige seiner verstorbenen Mutter. Im Laufe seines Rittes und der Suche nach seinem Vater erfährt der Leser mehr über Silas und seine Gabe Geister zu sehen. Mit Hilfe eines Marshalls, dem er begegnet und der sich später auch als Geist herausstellt, schafft er es seinen Vater zu finden und Hilfe zu holen. Doch das Abenteuer ist noch nicht zu Ende. Sie befinden sich auf der Spur eines der grössten Kriminellen und Geldfälschers. Schaffen sie es Silas Vater zu befreien?
Diese spannende und magische Geschichte liest sich sehr flüssig und überrascht immer wieder mit neuen Wendungen. Interessant sind auch die alten Photographien, die genau auf die Personen der Geschichte passen und das Nachwort, in dem Erklärungen dazu und die damalige Technik der Fotographie erklärt wird.
K Western, Geister, Abenteuer. Ab 11, s.e. SW

Becker, Anne: Milo tanzt.
Stuttgart: Thienemann, 2024.
204 S., geb., Fr. 21.90.
(978-3-522-18638-4).
Milo tanzt talentiert und sehr gerne Ballett. Weil dies immer noch nicht so eine übliche Sportart für einen Jungen ist, verheimlichen er und sein bester Freund Maxim seine Leidenschaft vor den Klassenkameradinnen und -kameraden. Doch Luca, der Neue in der Klasse, ist ein richtig fieser Typ. Der darf unter keinen Umständen von Milos Freude beim Tanzen erfahren. Aber Milo fürchtet sich auch, seinem besten Freund Maxim mitzuteilen, dass er bei der Aufnahmeprüfung zur Tanzakademie vortanzen wird und dann eventuell von zu Hause wegziehen würde. Zu allem Übel spioniert Luca Milo hinterher, filmt ihn bei einer Probe und veröffentlicht das Video auf TikTok. Die Geschichte scheint in eine Katastrophe zu laufen.
Weil Milos Familie bedingungslos und unterstützend hinter ihm steht, besitzt er die nötige Kraft, um dem Mobbing Stirn zu bieten und eine positive Wende zu initiieren.
Milo erzählt in der Ich-Form von seinem Alltag mit dem harten Training fürs Tanzen und den angenehmen sowie unangenehmen Erlebnissen mit den Mitschülerinnen und Mitschülern.
K Tanz, Mobbing, Socialmedia. Ab 12, e. HA

Brenner, Lisa: Grün&Gold Liebe in allen Farben Band 1.
Ill. von Lisa Brenner.
München: dtv, 2024.
148 S., geb., Fr. 22.00.
(9783423765398).
Der Zehntklässler Piet bekommt Anfang des Schuljahres im Internat einen Patenschüler mit Namen Tim zugeteilt. Piet ist schockiert: Dieser Junge gleicht seiner ersten grossen Liebe, Lukas. Dadurch ist das Gefühlschaos bei Piet vorprogrammiert. Obwohl er eigentlich mit Thea liiert ist fängt er an, sich für Tim zu interessieren.
In der Geschichte geht es aber auch um den normalen Alltag in einem Internat: Um Schulstress, Mobbing und Heimweh. Die Illustrationen sind farbig gestaltet und liebevoll gemacht. Leider sind die Charaktere einander optisch so ähnlich, dass es manchmal schwierig ist sie voneinander zu unterscheiden.
Im Extra-Teil im Anhang werden alle wichtigen Charaktere nochmals kurz beschrieben und es gibt eine Frage, welche auf den nächsten Band vorbereitet. Ein schön illustrierter, toller Comicband, der wichtige Themen wie Mobbing, Gefühlschaos und Diversität einfühlsam aufgreift.
J Pubertät. Ab 12, e. st

Brenner, Lisa: Grün&Gold Liebe in allen Farben Band 2.
Ill. von Lisa Brenner.
München: dtv, 2024.
190 S., geb., Fr. 22.00.
(9783423765404).
Der zweite von aktuell drei geplanten Bänden.
Während bei Piet soweit alles gut läuft und er sogar zum Schulsprecher gewählt wurde, läuft es bei Tim gar nicht rund. Er wird immer verschlossener und aggressiver. Das Leben im Internat gefällt ihm gar nicht. Während eines freien Wochenendes zu Hause eskaliert die Situation mit seinen Eltern, von denen sich Tim verstossen und abgeschoben fühlt. Er fängt auch an, sich von Piet zu distanzieren.
Zufälligerweise läuft Piet seiner früheren Liebe Lukas über den Weg und dieser nimmt Kontakt mit ihm auf. Ob Piet sich mit ihm treffen wird? Wird Piet seine Freundin und beste Kollegin Thea deswegen verlieren? Band 3 verspricht weitere spannende Geschichten.
J Pubertät. Ab 12, e. st

Clima, Gabriele: Der Geruch von Wut.
A. d. Ital. von Barbara Neeb und Katharina Schmidt.
München: dtv Reihe Hanser, 2024.
189 S., brosch., Fr. 15.90.
(978-3-423-62796-2).
Die dramatische Geschichte einer falschen Entscheidung und ihrer Konsequenzen macht betroffen. Alex, 16, will den Mann finden, dem er die Schuld am Unfalltod seines Vaters gibt. Für die Suche holter sich Unterstützung bei den "Black Boys", einer gewalttätigen Jugendbande, welche es auf Schwarze abgesehen hat. Immer mehr verstrickt sich Alex in dieser Gruppe mit rechtsradikalen Ansichten, verliert die Kontrolle und findet, nach schmerzhaftem Angriff, mit Hilfe der verständnisvollen Mutter einen Ausweg.
J Gewalt. Ab 12, s.e. AG

Connor, Leslie: Hat irgendjemand Oscar gesehen?.
A. d. Engl. von André Mumot.
München: Hanser, 2024.
313 S., geb., Fr. 24.90.
(978-3-446-27921-6).
Oscar und Aurora sind die Hauptpersonen in dieser berührenden und spannenden Geschichte, die von echter, tiefer Freundschaft erzählt. Beide sind 11 Jahre alt und könnten nicht unterschiedlicher sein. Aurora ist quirlig, lebendig und quasselt viel. Oscar ist das pure Gegenteil. Er spricht überhaupt nicht. Er hört jedoch was ihm erzählt wird. Seine Faszination gilt den Vögeln. Oscar kann die längste Zeit stehen bleiben und die Vögel beobachten und die Welt um sich herum vergessen. Da die beiden auf die gleiche Schule gehen, fühlt sich Aurora für den autistischen Oscar verantwortlich. Es ist beeindruckend wie einfühlsam und geduldig Aurora mit ihrem besten, perfekten Freund umgeht. Weil das Mädchen sehr empathisch ist, kann sie aus Oscars Körpersprache ablesen und verstehen, wie es ihm geht. Wunderschön! Doch eine kurze Unaufmerksamkeit von Aurora führt dazu, dass Oscar unbemerkt das Schulgelände verlassen kann. Als sein Fehlen bemerkt wird, beginnt eine abenteuerliche und spannende Suchaktion.
Die Leserinnen und Leser werden während der Suche nach Oscar in die Gefühlswelt der beiden mitgenommen. Aurora ertrinkt beinahe in ihrem Gefühlschaos von Schuld, Versagen, Angst, Verzweiflung, Hoffnung sowie Hoffnungslosigkeit und Traurigkeit. Oscar hingegen vertraut seelenruhig darauf, dass seine Freundin ihm wie immer folgen wird.
J Freundschaft, Behinderung. Ab 12, s.e. HA

Eggers, Dave: Die Augen und das Unmögliche.
Ill. von Shawn Harris.
A. d. Amerikan. von Ilse Layer.
Zürich: Atlantis, 2024.
240 S., geb., Fr. 32.90.
(978-3-7152-3013-9).
Johannes lebt als freier Hund in einem Nationalpark am Meer. Er ist "Die Augen", das heisst, es ist seine Aufgabe, durch den Park zu streifen und seine Beobachtungen den drei alten Bisons, die in einem Gehege gehalten zu werden, zu berichten. Die drei sind anerkannte Autoritäten für alle Tiere im Park und treffen aufgrund der Informationen, die sie bekommen, ihre Entscheidungen. Da können auch schon mal vandalierende Camper von einem Vogelschwarm belästigt werden.
Johannes ist sehr, sehr schnell, und da ist er auch sehr stolz drauf. Er ist auch sehr vorsichtig Menschen gegenüber. Und dennoch lässt er sich eines Tages gefangen nehmen, als er gedankenverloren vor einer Neuerung im Park sitzt: Ein Rechteck mit einem eigenartigem Bild darauf hat ihn derart in den Bann gezogen, dass er an die Leine gelegt werden konnte. Doch seine "Helferaugen", allen voran Bertrand, die Möwe, und Sonja, das Erdhörnchen, haben aufgepasst und organisierten seine Befreiung.
Tief geschockt von der schrecklichen Erfahrung hat Johannes nur noch ein Ziel: Er will den drei Bisons zur Freiheit verhelfen.
Der vielfach preisgekrönte Autor Dave Eggers betont in seinem Vorwort, dass die Tiere nicht symbolisch für Menschen stehen. Die Hunde sind hier Hunde, die Bisons Bisons, die Vögel Vögel. Johannes erzählt aus seiner Perspektive, und seine Art, die Welt zu sehen, ist nicht nur spannend, sondern teils auch sehr komisch, zum Beispiel, bei allem was sich um Zahlen dreht. Den Tieren werden sehr individuelle, teils ungewöhnliche Verhaltensweisen und Eigenschaften zugeschrieben. Enten kommen übrigens ganz schlecht weg, die kann Johannes anscheinend nicht gut leiden.
Sehr interessant und ansprechend ist auch die Illustration: Neun klassische Landschaftsgemälde sind in dem Buch abgebildet. Der Illustrator Shawn Harris hat jeweils Johannes hineingemalt, ohne sie ansonsten zu verändern. Faszinierend!
K Tier Hund. Ab 12, e. dh

Fischer-Hunold, Alexandra: Ein Mörder auf der Gästeliste - Ein Weihnachtskrimi.
Wien: Ueberreuter, 2024.
347 S., geb., Fr. 22.00.
(9783764171308).
Der Einband dieses Krimis für Jugendliche ab 12 Jahren spricht die jungen Leser leider nicht so an. Dafür ist die Geschichte umso schöner. Lilly ist eine Waise, welche die Weihnachtsferien mit ihrer besten Schulfreundin Zelda und deren Familie im Hotel der Familie feiern darf. Eigentlich hat das Hotel über die Feiertage geschlossen, aber aufgrund eines Schneesturmes und anderen Ereignissen sind die Gästezimmer des Hotels plötzlich mit Familienmitgliedern und fremden Personen gut gefüllt. Der Schneesturm führt auch dazu, dass alle im Hotel anwesenden Personen eingeschneit werden. Da geschieht das unsagbare: Der Grossvater von Lilly's Freundin Zelda wird ermordet aufgefunden. Lilly, eine begnadete Krimileserin, macht sich zusammen mit ihrer Freundin auf, den Mörder zu entlarven.
Eine kurzweilige Geschichte, spannend und actiongeladen. Auch das besinnliche kommt bei dieser Geschichte nicht zu kurz. Toller Krimi!
J Krimi. Ab 12, s.e. st

Flint, Emma: Glimmer Gossip Ein Geheimnis und ein perfektes Desaster (Bd.1).
Ill. von Eva Schöffmann-Davidou.
Würzburg: Arena Verlag, 2024.
328 S., geb., Fr. 21.90.
(978-3-401-60725-2).
Lexi hat sich in diesem Jahr auf dem Schlossinternat Sandsgarden vorgenommen Musterschülerin zu werden. Sie ist nun in der 10. Klasse und diese Schüler*innen wohnen in kleinen Wohngruppen in Apartements im Schloss. Zu ihren zwei Freundinnen kommt noch eine neue Schülerin Juna, die durch ein Stipendium Sandsgarden besuchen darf, in ihr Apartement. Lexi hat ein unglaubliches Talent in Fettnäpfchen und Katastrophen zu geraten und dann kein klares Wort mehr herauszubekommen. So ist sie auch zu ihrem Job bei der Schülerzeitung gekommen. Mit Erschrecken muss sie feststellen, dass sich auch der Angeber Jack gemeldet hat, der ihr mit seinen Hawaihemden und Sprüchen auf die Nerven geht. Im Laufe des Schuljahres wird Lexi auch noch verdächtigt Gossip Nachrichten ans schwarze Brett zu hängen und erhält bedrohliche Anrufe auf ein uraltes Telefon in der Redaktion der Schulzeitung. Um ihre Unschuld zu beweisen muss sie den wahren Täter finden.
Auch Juna hat es nicht so leicht, da sie sich direkt mit einer Mädchengang angelegt hat. Langsam fasst sie aber doch Vertrauen zu ihren Mitbewohnerinnen und gewinnt sie als Freundinnen.
Dieser Roman ist sehr witzig in Tagebuchform geschrieben. In Lexis Tagebuch stehen viele Listen und witzige und aufregende Vorkommnisse, inklusive Passagen, die sie durchgestrichen und neu geschrieben hat. Junas Geschichte erfahren die Leser*innen aus ihrem eigenen Tagebuch. Dabei sind die beiden ich -Erzählerinnen durch die unterschiedliche Schriftart gut zu unterscheiden. Eine leicht zu lesende Lektüre, die man nicht aus der Hand legen mag und schon auf die weiteren Bände mit Spannung wartet.
J Freundschaft, Internat,. Ab 12, s.e. SW

Franz, Cornelia: Goldene Steine.
Hamburg: Carlsen, 2024.
222 S., geb., Fr. 17.10.
(978-3-551-58517-2).
Yara zieht mit ihrem Vater von einem Stadtteil von Hamburg in einen Anderen. Dort gefällt es ihr anfänglich nicht. Aber sie lernt in diesem Bezirk Nikolai kennen, von dem sie später erfährt, dass er Jude ist. Und die Stolpersteine, welche sie von ihrem alten Wohnort kennt, und die sie "goldene Steine" nennt, gibt es auch hier. Diese Steine sollen an die Menschen erinnern, welche dem Holocaust zum Opfer gefallen sind.
Leon hat in Frankfurt einem Mann aus Jux eine Kappe geklaut. Erst als er in Hamburg von zwei Typen zusammengeschlagen wird, erfährt er, dass diese Kappe eine Kippa ist, eine Jüdische Mütze. Und dass er wegen dieser Kappe zusammengeschlagen wurde. Seit dem Ereignis hat Leon viel Angst. Yara, Nikolai und Leon lernen sich kennen und beschliessen gemeinsam, die Schläger ausfindig zu machen und bei der Polizei anzuzeigen.
Nach vielen Irrungen und gemeinsamen Abenteuern gelingt ihnen dies auch und die drei werden dicke Freunde. Ein einfühlsames Buch, zu einem unglaublich wichtigen Thema, das niemals in Vergessenheit geraten darf!
J Judentum. Ab 12, s.e. st

Hach, Lena: Fred und ich.
Weinheim: Gulliver - Beltz, 2024.
94 S., brosch., Fr. 11.90.
(978-3-407-81365-7).
Anni erzählt, wie sie Fred kennen lernt, nämlich im Cafe der Bäckerei. Zwar sprechen sich die beiden Jugendlichen zu diesem Zeitpunkt nicht an. Doch Fred sieht, dass Anni ihren Hammer in der Bäckerei liegen lässt und fährt ihr deshalb mit dem Velo hinterher. Als Fred sieht, wofür Anni den Hammer benötigt hätte, ist er total überrascht. Denn das Mädchen steigt in den zugefrorenen See. Und am nächsten Morgen steigt Fred mit ihr in das eiskalte Wasser. Zwischen den beiden entwickeln sich zarte Gefühle. Auch als Anni erfährt, dass Fred trans ist, verändert sich nichts an ihrer Zuneigung zu ihm.
Fred und ich ist ein tiefgründiger, gefühlvoller Roman mit zwei respektvollen, empathischen und selbstreflektierten Hauptpersonen. Er wurde für den Deutschen Jugendliteratur Preis nominiert.
J Freundschaft, Transgender. Ab 12, s.e. HA

Janotta, Anja: Die coolste Klasse des Planeten.
Ill. von Ulla Mersmeyer.
Weinheim: Gulliver - Beltz, 2024.
87 S., geb., Fr. 15.90.
(978-3-407-82435-6).
Die Erfolgsstory der Schülerband Baba Gold wird in einfacher Sprache und in Form eines Interviews erzählt. Jedes Mitglied der Band beantwortet die Fragen, die Jamie der Gruppe stellt, nach seinen eigenen Erfahrungen und durchlebten Gefühlen. Denn die Jugendlichen erfahren während des Wettbewerbs 'Die coolste Klasse des Planeten' - eine Show, in der Klassen mit Cover-Songs auftreten - viel Neid, Intoleranz, Unterstellungen, Mobbing und Lügen. Doch das Wichtigste, was die fünf in dieser Zeit lernen, ist der respektvolle Umgang miteinander, der Zusammenhalt in der Gruppe und das Dasein füreinander in schwierigen Situationen mit echten Gefühlen.
Ulla Mersmeyers Illustrationen bereichern die einfach lesbare Geschichte.
J Freundschaft. Ab 12, e. HA

Langenegger, Lorenz: Julian und Birke.
Zürich: Atlantis, 2024.
187 S., geb., Fr. 28.40.
(978-3-7152-3014-6).
Was ist nur mit der Nachbarin los?, fragt sich Julian. Seit ein paar Wochen hat sie sich völlig im Haus verbarrikadiert, hat einen Wachhund im Vorgarten und einen Stacheldrahtzaun ums Anwesen anbringen lassen. Sie war immer freundlich zu allen im Quartier und dann plötzlich das. So wird Julian wohl seinen Geburtstagsbesuch im Zoo ohne die Nachbarin nur mit seinem Freund Bela machen müssen. Doch Unterwegs befällt ihn ein komisches Gefühl im Nacken. Als er sich umdreht, entdeckt er einen Geist. Nein, das kann nicht sein. Julian glaubt doch nicht an Geister. Doch dieser stellt sich ihm als Birke vor und bleibt ihm auf den Fersen, Da kann Julian noch so schnell rennen, die Tür vor ihm zu schlagen. Birke bleibt immer hinter ihm. Was Birke von ihm will, muss Julian selber herausfinden.
Die Geschichte schafft es mit wenigen Beschreibungen die verschiedenen Personen und ihre Situationen zu skizzieren und so einen guten Überblick zu geben für die Gesamtszenerie. Die Handlung bleibt spannend. Gespräche zwischen Julian und dem Geist bekommen eine philosophische Note.
J Gruseln, Freundschaft. Ab 12, s.e. ls

Schweizer, Lotte: Pipa Moon - Ich halt hier nur die Klappe.
Ill. von Isabelle Metzen.
München: dtv, 2024.
285 S., geb., Fr. 21.90.
(978-3-423-76547-3).
Pippa Moon ist 14jährig, intelligent, empathisch, chaotisch und versucht lösungsorientiert zu handeln. Da sie es jedoch mit der Wahrheit nicht so genau nimmt und oft zuerst spricht, bevor sie ihr Hirn einschaltet, bringt sie sich immer wieder in unmögliche, peinliche Situationen. Während ihres Praktikums am Filmset läuft sie mit ihren Eigenschaften auf Hochform auf. Dass sie mit ihrem Opa auf seinem Hausboot lebt, weil sich die Eltern dauernd streiten, ihre beste Freundin und Vertraute in den USA weilt, und Pippa von ihrer Erzfeindin am Set gemobbt wird, macht ihr das Leben nicht einfacher. Das Chaos wird beinahe unüberschaubar, als Pippa sich in den Superstar Freddy verliebt.
In einer frischen, fröhlichen Sprache erzählt Pippa über ihre Lebenssituation im privaten Bereich, über ihre Fauxpas am Filmset und die Schmetterlinge im Bauch, wenn sie dem Jungstar Freddy begegnet.
Die Geschichte wird mit einigen Illustrationen in Schwarz/Weiss von Isabelle Metzen ergänzt.
J Freundschaft, Mobbing. Ab 12, e. HA

Sedgwick, Marcus: Wut.
A. d. Engl. von Julia Süssbrich.
Weinheim: Gulliver - Beltz, 2024.
163 S., geb., Fr. 19.90.
(978-3-407-82436-3).
Die Geschichte 'Wut' wird in einfachen Sätzen erzählt und ist in einer grösseren Schrift geschrieben, also einfach lesbar.
Die beiden Hauptpersonen sind wütend. Cassie hört das wütende Stampfen der geschundenen Erde. Aber niemand glaubt ihr, dass sie eine derartige Vibration spürt. Nicht einmal ihr bester Freund Fitz. Der ist nämlich auf sich selbst wütend, weil er nicht zu sich und seinen Gefühlen steht, sondern stets so reagiert, wie die anderen das von ihm erwarten. Bei Cassie kommen noch die ständigen Streitereien ihrer Eltern erschwerend dazu. Sie fühlt, dass ihre Eltern ihre Tochter gar nicht mehr wahrnehmen. Deshalb entschliesst sich Cassie, von zu Hause zu verschwinden. Und das wiederum macht Fitz wütend, weil er nicht weiss wo Cassie ist, und ob er an ihrem Verschwinden Schuld trägt. Eine Spirale, die sich immer weiter dreht. Oder? Führt Wut unweigerlich weiter zu Hass und Eskalation? Oder kann Wut auch ein Wende-Punkt sein? Eine sehr interessante Lektüre, die nachdenklich macht.
J Umwelt, Familienkonflikt. Ab 12, e. HA

Uschmann, Oliver / Witt, Sylvia: Ziemlich zappenduster.
Ill. von Kathrin Rödl.
Weinheim: Gulliver - Beltz, 2024.
108 S., geb., Fr. 18.90.
(978-3-407-81339-8).
Lisa lebt mit ihren Eltern und dem Bruder in Berlin. Eines Nachts fällt in der ganzen Stadt der Strom aus. Und so schnell kann die Panne nicht behoben werden. Das bedeutet kein Wasser, kein warmes Essen. Ja überhaupt kein Essen, denn die Geschäfte bleiben geschlossen. Die Wohnung kühlt immer mehr ab. Die Akkus der Handys sind leer. Somit gibt es auch keine Verbindung zur Aussenwelt. Und der stolze Vater kann keine Hilfe von den ausländischen Nachbarn annehmen. Ein Horrorszenario.
Lisa erzählt in einfacher Sprache, kurzen Sätzen, wie unterschiedlich die Menschen reagieren, wenn es ums Überleben geht und was man im Leben wirklich braucht. Eine Geschichte, die zum Nachdenken anregt.
Schwarz/weiss Illustrationen von Kathrin Rödl zeigen am unterenSeitenrand die Skyline von Berlin mit Strom und während des Stromausfalls.
J Drama, Freundschaft. Ab 12, e. HA

Banscherus, Jürgen: Novemberschnee.
Würzburg: Arena, 2024.
138 S., brosch., Fr. 11.90.
(978-3-401-02635-0).
Lina, Jurij und Tom treffen sich regelmässig in der Hütte im alten Steinbruch - ihr Rückzugsort. Dort spinnen sie Pläne, wohin es sie zieht: Australien, wo es immer warm ist. Sie denken sich einen Banküberfall aus, um an das nötige Geld zu kommen. Alles nur ein Gedankenspiel. Doch dann wird es plötzlich ernst und die drei sind auf der Flucht vor der Polizei.
Das Buch ist schon länger erschienen. Hier liegt nun eine gekürzte Ausgabe in einfacher Sprache vor. Die Geschichte wird im Rückblick von Lina erzählt. Kurze Abschnitte geben einen guten Überblick. Die Spannung packt die Leserschaft von Anfang an. Als Klassenlektüre empfohlen.
J Thriller. Ab 13, e. ls

Hach, Lena: Popcorn süss-salzig.
München: Mixtvision, 2024.
186 S., geb., Fr. 24.90.
(978-3-95854-214-3).
Für Ruby ist ganz klar: Liebe auf den ersten Blick gibt es im realen Leben nicht. Auch ist es unmöglich, dass sich zwischen einer Scheinfreundin und einem coolen, jungen Typen, der seine Ex-Freundin mit Hilfe einer Fake-Freundin zurückerobern will, tiefe Gefühle entstehen können. Solche Entwicklungen finden nur in kitschigen Kinofilmen statt. Und wie so oft, hat das wirkliche Leben einen anderen Plan für die jungen Hauptpersonen. Den Lesenden präsentiert sich eine romantische, witzige Geschichte, die im Slang der Jugendlichen erzählt wird, Und weil die Geschichte filmreif ist, gibt es im Text immer wieder filmtechnische Begriffe. Diese Ausdrücke werden in 'Fussnoten', seitlich auf der gleichen Seite, erklärt, ohne den Lesefluss zu stören.
J Freundschaft, Liebe. Ab 13, e. HA

Helmig, Alexandra: Beat vor der eins.
München: Mixtvision, 2024.
140 S., geb., Fr. 22.90.
(978-3-95854-219-8).
Die 15-jährige Ina ist von Selbstzweifeln geplagt. Die Schule schafft sie gerade so, die Freundschaft mit Phil ist eher kompliziert, ihre Eltern scheinen sich auseinander zu leben und Ina soll das auch noch kitten. Also ein Leben alles andere als leicht und locker. Doch wie kommt sie aus dieser Negativspirale raus?
In kurzen, an Tagebucheinträge erinnernde Kapiteln wird das Leben von Ina beleuchtet - in der Ich-Perspektive. So erhält die Geschichte eine grosse Authentizität und die junge Leserschaft kann sich bestens einfühlen in die Orientierungslosigkeit der Hauptperson.
J Entwicklung, Familie. Ab 13, e. ls

Korman, Gordon: The Fort.
Weinheim: Beltz+Gelberg, 2024.
248 S., geb., Fr. 22.90.
(978-3-407-75899-6).
Nach einem Hurricane entdecken fünf Freunde einen alten Bunker unter dem Waldboden. Via Videobotschaft erfahren die Freunde, dass der ehemalige ortsansässige Firmeninhaber diesen Bunker aus Angst vor einem weiteren Krieg gebaut hat. Die Freunde haben nun endlich einen komfortablen Zufluchtsort gefunden. Sie verbringen viel Zeit gemeinsam dort und entwerfen einen Plan, wie sie den Ort vor anderen schützen können. Nach und nach entdecken die Freunde aber auch Geheimnisse von den anderen. Diese fordern ihre Freundschaft extrem heraus.
Die Geschichte wird immer wieder aus einer anderen Perspektive erzählt. So erfährt die Leserschaft vor den Freunden von den herausfordernden Geheimnissen. Häusliche Gewalt ist eines davon. Der Verlauf der Geschichte wirkt authentisch und ist nachvollziehbar.
J Familie Gewalt. Ab 13, s.e. ls

Linker, Christian: Climate Action. Du allein entscheidest, wie weit du gehst!.
Stuttgart: Thienemann, 2024.
286 S., brosch., Fr. 21.90.
(978-3-522-20294-7).
Dem Ich-Erzähler wird in der Strassenbahn heimlich ein Tagebuch zugesteckt. Er beginnt zu lesen und erfährt von Paulines Engagement für den Klimaschutz. In ihrem Trio werden die Aktionen aber immer extremer. Am Schluss der Tagebucheintragungen wird die Planung einer weiteren illegalen Aktion ersichtlich. Da steht auch die Telefonnummer der Schreiberin. Der Ich-Erzähler ruft an und muss nach dem Gespräch entscheiden, was er unternehmen will.
Diese Entscheidungen sind der Leserschaft überlassen. Je nach Antwort, geht die Geschichte anders weiter. Es wird von beginn weg ein Spannungsbogen aufgebaut, der sich bis zum Schluss hält. Eine gute Grundlage für eine Diskussion zum Thema Klimaschutz. Allenfalls auch als Klassenlektüre geeignet.
J Action, Umwelt. Ab 13, s.e. ls

Morris, Molly: This is not the end.
A. d. Engl. von Jessika Romina und Sandra Knuffinke.
München: Hanser, 2024.
317 S., brosch., Fr. 25.90.
(978-3-446-27919-3).
Während Hugh Eis verkaufen sollte, beobachtet er wie Olivia einbrechen will. dabei abstürzt und den Sturz ohne Schaden überlebt. Hugh geht diese Wunderheilung nicht aus dem Kopf. So lässt er sich überreden Olivia mit dem Eiswagen nach New York zu fahren. Hugh erhofft sich während der Fahrt Antworten auf seine Fragen zu bekommen. Eine spannende Reise mit einigen speziellen Umständen beginnt.
Nicht immer sind die Handlungen nachvollziehbar. Das Geheimnis um Olivias Unverwundbarkeit bleibt im Dunkeln. Insgesamt aber eine lustige und unterhaltsame Geschichte.
J Freundschaft Fantasy. Ab 13, e. ls

Oppermann, Swantje: Undurchschaubar.
Weinheim: Beltz+Gelberg, 2024.
275 S., geb., Fr. 21.90.
(978-3-407-75900-9).
Die sechzehnjährige Noa kommt neu in eine Klasse und findet nur mühsam Anschluss. Die Clique um Olivia beeindruckt sie. Noa fängt Olivia an zu stalken, installiert sogar eine Spyware auf deren Handy. Mit diesem Insiderwissen schafft sie sich Zugang zu Olivia und deren Clique. Doch dann wird sie von einem Schulkollegen erpresst und Noa gerät in grösste Not. Die Vergangenheit scheint sie wieder einzuholen.
Die Geschichte wird aus Noas Perspektive erzählt, somit aus der krankhaften Sicht. Nach und nach eröffnet sich Noas Vergangenheit. So bleibt die Handlung bis zum Schluss spannend.
J Freundschaft, Social Media. Ab 13, e. ls

Parker, Kellie M.: Thin Air. 8 Stunden, 12 Passagiere, wer wird überleben?.
A. d. Amerikan. von Maren Illinger.
Frankfurt a. M.: Fischer KJB, 2024.
366 S., brosch., Fr. 22.90.
(978-3-7373-4363-3).
Emily hat sich einen Platz um den Kampf für eine Uni-Stipendium auf Kosten ihrer Freundin erschlichen. Sie verheimlicht allen gegenüber, dass sie verarmt sind und im Moment im Auto leben. Gemeinsam mit 11 weiteren Jugendlichen besteigt sie das Luxusflugzeug der Bonhomme-Stiftung nach Paris. Bereits auf dem Flug erhalten die Jugendlichen Aufgaben, die es zu lösen gilt. Doch schon bald passiert ein tödlicher Unfall. War es nur ein Unfall? Nach einem weiteren Toten wird allen klar, dass es keine Unfälle sind. Wem kann vertraut werden? Wer wird lebend ankommen in Paris?
Eine höchstspannende Ausgangssituation! Immer mehr Geheimnisse kommen zutage. Auch die Sprache vermag zu fesseln. Der Aufbau des Flugzeuges wird wohl kaum jemandem ganz klar, doch das ist nur Nebensache.
J Thriller. Ab 13, e. ls

Bulbenko, Andrej / Kajdanowskaja, Marta: Elektrizität und Himmelsfische - Eine Fluchtgeschichte über Menschlichkeit in unmenschlichen Zeiten.
A. d. Russ. von Olga Radetzkaja und Henriette Reisner.
München: dtv Reihe Hanser, 2024.
189 S., geb., Fr. 13.90.
(978-3-423-64119-7).
Marzia muss mit ihren Eltern, der kleinen Schwester und Oma und Opa bei einem plötzlichen Raketenbeschuss fluchtartig die Stadt verlassen. Sie können nur das Nötigste mitnehmen. Die sechs Personen mitsamt dem Gepäck pferchen sich in Opas Auto und fahren los. Nur sind sie nicht die einzigen Flüchtenden, die das Kriegsgebiet verlassen wollen. Lange Kolonnen und Staus sind die Folgen der Fluchtwelle. Opa versucht die Staus zu umfahren und verirrt sich dabei. Sie erreichen frustriert die Stelle wieder, an der sie den Stau verlassen haben. Die Nerven aller Beteiligten liegen blank. Beim Lesen fühlt man die Angst, die Nervosität, die im Auto mitfährt sowie die stickige Luft im Innenraum und die engen Platzverhältnisse.
Weil Marzia eigentlich ihr neues Etagenbett aufstellen wollte, nahm sie bei der Flucht gerade mal die Montageanleitung dafür mit. Darauf notiert sie immer wieder aus der Sicht einer 14jährigen wütend, hilflos, traurig, manchmal auch witzig ihre Eindrücke und Erlebnisse in Form eines Tagebucheintrages, die sie mit ihrer Familie mitmachen muss.
Ein Roman, der nachdenklich macht und aufzeigt, wie viel Leid und Hilflosigkeit ein sinnloser Krieg nicht nur den Erwachsenen zufügt, sondern vor allem den Kindern und Jugendlichen.
J Krieg. Ab 14, e. HA

Finch, Louise: Die ewigen Leben der Clara Hart.
A. d. Engl. von Wolfgang Egle.
Weinheim: Beltz+Gelberg, 2024.
304 S., geb., Fr. 22.90.
(978-3-407-75939-9).
Der 17-jährige Spencer verbringt seine Freizeit mehrheitlich mit seinen Kumpels. Party, Mädchen aufreissen oder über sie herziehen, Macho-Sprüche, all das gehört zu seiner Clique. Als Spencer entdeckt, dass sein Freund Anthony die Mitschülerin Clara zu vergewaltigen versucht und diese dann auf der Flucht vor ein Auto läuft und stirbt, ändert sich so einiges für ihn. Am nächsten Morgen entdeckt er, dass er den gleichen Tag wieder durchlebt. Er scheint in der Zeit hängen geblieben zu sein. Wie kann er den Ausgang des Abends verändern? Genügen kleine Veränderungen? Muss er sich ändern und aktiv gegen das Frauenverachtende Verhalten seines Freundes angehen?
Die derbe Jugendsprache in den ersten Seiten zu Beginn der Geschichte ist nichts für feinfühlige Leserinnen. Die Idee der Zeitschlaufe zeigt ungewohnt auf, welche Entwicklungsschritte gemacht werden können. Auch die Rolle des Passiven wird hier ins Zentrum gesetzt. Liegt die Schuld nur beim Täter?
J Gewalt, sexueller Missbrauch. Ab 14, e. ls

Fleck, Anna: Froststerne Durch Traum und Eis.
Münster: Coppenrath, 2024.
493 S., geb., Fr. 26.40.
(9783649644965).
Der zweite Teil der Fantasy-Saga um Elvy, Erik und das verborgene Land Ymatàja.
Elvy ist zusammen mit ihrer neuen Freundin und Froststernträgerin Simàja, einer Prinzessin des Stammes der Aelfar, durchs Eis nach Ymatàja getreten, um Erik aus den Fängen der Yrska zu befreien. Der Weg ist beschwerlich und die Krieger der Yirska sind ihnen auf den Fersen. Sie versuchen verzweifelt, in diesem Land Verbündete zu finden im Kampf gegen die Yirska. Dies erweist sich allerdings als sehr schwierig. Während eines Traumes gelingt es Elvy zu Erik in die Schneefeste zu gelangen. Leider tritt sie damit in die Falle des Frostprinzen Yi's , welcher nun versucht, Elvy zu seiner Ehefrau und Verbündeten zu machen. Ein Kampf gegen die Yirska und die Zeit beginnt..
Der zweite Teil dieser Trilogie ist leider etwas in die Länge gezogen worden, vor allem die Zeit von Elvy in den Fängen des Frostprinzen ist etwas sehr lange ausgeschmückt und verliert darum an Spannung. Ansonsten ist es erneut ein spannendes, düsteres und fantasiereiches Buch. Leider ist der Schluss erneut so offen gelassen, dass einem die Zeit bis zum finalen dritten Band sehr lange vorkommen wird.
Für Fans von Fantasy und Leser des ersten Bandes empfehlenswert. Auch dieser Band kommt mit einem wunderschönen Farbschnitt daher.
K Fantasy. Ab 14, e. st

Ho, Johanna: Und zwischen uns ein Ozean aus Schweigen.
A. d. Engl. von Claudia Max.
München: cbj, 2024.
472 S., brosch., Fr. 24.30.
(978-3-570-16669-7).
Die 16-jährige May Chen ist nicht ganz die Tochter, die sich ihre aus China stammende Mutter wünscht. May sollte sich ihrer Familiengeschichte im amerikanischen Umfeld besser bewusst sein. Ihr Bruder Danny, der seine jüngere Schwester über alles liebt, ist da schon eher der Vorzeigesohn. Dass er unter Depressionen leidet und diesen durch den Suizid entflieht, stürzt die ganze Familie in ein tiefes Loch. An der Schule wird dies rassistisch interpretiert. Kinder mit chinesisch-taiwanischen Migrationshintergrund brächten enormen Leistungsdruck in die Schulen. Mays Eltern wollen diese Anschuldigungen erdulden, doch May wehrt sich mit ihren Gedichten dagegen. Mehr und mehr öffnen sich Mays Augen für die diversen Ungerechtigkeiten an ihrer Schule.
Die Geschichte wird aus Mays Perspektive erzählt. Gemeinsam mit ihr erlebt die Leserschaft nach und nach die verschiedenen Aspekte von Rassismus und seinen Auswirkungen. Die Gefühlswelt wird von den lyrischen Texten unterstrichen. Eine anspruchsvolle Lektüre sowohl sprachlich wie inhaltlich.
J Familie, Suizid, Rassismus. Ab 14, e. ls

Krüger, Tonia: Deep Blue Nights Broken Heart Summer Bd.2.
München: dtv, 2024.
416 S., brosch., Fr. 24.90.
(978-3-423-74108-8).
Dieser 2. Band der Diologie schliesst nathlos an den ersten Band an, lässt sich aber auch unabhängig davon gut lesen.
Rea ist auf Hawaii bei ihrem neuen Freund Cam geblieben. Doch nach diesem Jahr wird sie wieder rastloser und fragt sich, was sie von ihrem Leben noch will, wo es hingehen soll.Diese Zweifel und die Suche nach Sinnverstärkt sich noch, als sie Zane kennen lernt, der - das komplette Gegenteil von Cam- zielstrebig und hart für sein Studium in Honolulu arbeitet, aber auch seine Freizeit geniesst. Dann trifft auch ihre alte Freundin Maya wieder nach einem Jahr Funkstille auf Hawaii ein und bringt ihre neue Partnerin mit.Dies alles führt zu einem Gefühlschaos und einigen emotionalen Verwirrungen. Was wird Rea mit ihrem Leben machen? Wie wird sie sich entscheiden? Gibt es eine Zukunft mit Cam?
Durch die abwechselnde Erzählperspektive aus Reas oder Mayas Sicht erhalten die Charaktere Tiefe und die Geschichte Dynamik. Da die Kapitel entsprechend gekennzeichnet sind, lässt sich dieser fesselnden Geschichte gut folgen.
J Freundschaft, Vertrauen, Liebe. Ab 14, s.e. SW

Popescu, Adriana: Der Sommer, als wir träumen lernten.
München: cbt, 2024.
443 S., geb., Fr. 16.00.
(978-3-570-31536-1).
Ihre Eltern halten es mit Leo, Grete, Alex und Jannis kaum aus. Und in der Schule -falls sie diese überhaupt noch besuchen- haben sie ebenfalls grosse Probleme. Die vier werden alle in dasselbe Therapie-Camp nach Schweden geschickt. Anfangs sind sich die vier unsympathisch und versuchen, einander nicht zu nahe zu kommen. Oder noch besser: Einander zu schaden. Denn dieses Camp ist für alle von Ihnen die letzte Chance.
Doch die Tage im Zelt und in den engen Kanus zwingen die Jugendlichen dazu, sich ihren Ängsten und Problemen zu stellen. Nach und nach werden sie zu einer Einheit und helfen sich gegenseitig über die schweren Tage des Entzugs oder der Selbstzweifel hinweg.
Die Geschichte wird aus der Sicht der vier Jugendlichen und einem ihrer Therapeuten erzählt. Da die Charaktere und Probleme der vier Protagonisten sehr unterschiedlich sind, ist dieses Buch unglaublich vielfältig und spannend. Eine sehr tolle Geschichte, welche viel Verständnis für die Irrungen, Usicherheiten und Turbulenzen von Jugendlichen aufbringt. Auch für Erwachsene sehr zu empfehlen!
J Jugendproblem. Ab 14, s.e. st

Schrocke, Kathrin: Weisse Tränen.
München: Mixtvision, 2024.
219 S., brosch., Fr. 24.30.
(978-3-95854-205-1).
Lenni ist gemeinsam mit seinem Freund Serkan Mitglied der Theater AG. Er bewundert den Lehrer, der diese leitet. Als ein neuer Schüler, der dunkelhäutige Benjamin, zu ihnen ins Kant-Gymnasium kommt, werden rassistische Gewohnheiten aufgedeckt und der beliebte Lehrer wird als rassistisch erkannt. Serkan hat auch schon länger darunter gelitten, aber sich dem Freund nicht anvertraut. Für Lenni gerät die alte Ordnung plötzlich ins Wanken, sein Weltbild bekommt Risse. Doch muss er sich, weisshäutig und aus alteingesessener Familie, dem stellen?
Das Thema Rassismus wird sukzessive aufgebaut und in seinen alltäglichen Facetten aufgezeigt. Wie kommen Nichtbetroffene, Privilegierte zum Perspektivenwechsel, um dies zu erkennen? Lennis anfängliche Haltung wie auch seine Veränderung ist gut nachvollziehbar. Obwohl die Geschichte nicht handlungsreich ist, vermag ein subtiler Spannungsbogen aufgebaut werden.
J Ausgrenzung, Gesellschaft. Ab 14, s.e. ls

Sharpe, Tess: Six times we almost kissed (und was beim siebten Mal passiert ist).
A. d. Engl. von Beate Schäfer.
Hamburg: Carlsen Verlag, 2024.
432 S., brosch., Fr. 18.90.
(978-3-551-58530-1).
Diese Queere Romance ist keine lustig leichte Liebesgeschichte, wie man es vom Titel und dem Klappentext erwarten würde. Die beiden Hauptpersonen Penny und Tate kennen sich durch ihre Mütter schon sehr lange. Sie haben erst vor wenigen Jahren bemerkt, dass sie sich eigentlich auch ineinander verliebt haben, verstecken es aber voreinander und keine traut sich den ersten Schritt zu tun. Sie sind beide jedoch auch durch ihr Umfeld sehr belastet. Pennys Vater ist bei einer Rafting Tour mit ihr ums Leben gekommen. Ihre Mutter kann diesen Verlust kaum verarbeiten und hindert auch Penny daran es zu tun. Tates Mutter ist schon sehr lange erst an Krebs und dann an einer Immunkrankheit erkrankt. Die beiden eng befreundeten Mütter kommen nun auf die Idee, dass sie alle zusammenziehen und Pennys Mutter Tates Mutter ein Stück Leber spendet, damit sie wieder gesund wird. In dieser Situation werden die Mädchen gezwungen eng zusammenzuarbeiten, zusammenzuleben und sich miteinander auseinander zu setzen.
Die Kapitel im Buch sind jeweils durch die jeweilige Hauptperson, aus deren Sicht gerade erzählt wird und dem Datum gekennzeichnet. Darüber hinaus gibt es 6 Teile, die die 6 Mal als sie sich beinahe geküsst haben im Titel auflisten. Diese Unterteilung erleichtert das Verständnis, da immer wieder Rückblicke und Erinnerungen erzählt werden, die die Geschichte abrunden und erklären.
Ein gut lesbares, aber etwas bedrückendes Buch über Ängste, Trauer und Liebe.
J Queer, Trauer, Familie, Ängste. Ab 14, e. SW

Valérie, Zenatti: I'm a girl, you're a boy.
A. d. Franz. von Bernadette Ott.
München: dtv, 2024.
191 S., brosch., Fr. 14.70.
(978-3-423-71925-4).
Tal steht kurz vor ihrem Abitur in Israel. Fast täglich werden Attentate gemeldet. Ihr Bruder ist im militärischen Einsatz in Gaza. Ihm gibt sie eine Flaschenpost mit, die er da ins Meer werfen soll. In dem darin enthaltenen Brief fordert sie die Finderin zur Brieffreundschaft auf. Tal ist überzeugt, nur im Dialog mit den anderen zu einem gegenseitigen Verständnis und damit zum Frieden zu kommen. Doch die Flaschenpost findet ein junger Palästinenser. Ein Austausch via Internet beginnt, anfänglich eher aggressiv, entwickelt dieser sich mit der Zeit doch zu einem gegenseitigen Verständnis.
Die jeweiligen Lebenssituationen entwickeln sich für die Leserschaft immer klarer. Die Annäherung der beiden Hauptpersonen wird mit sehr viel Feingefühl entwickelt und beschrieben. Der E-Mail-Verkehr wird mit Kapiteln zu den Hintergründen der beiden Familien ergänzt.
J Entwicklung, Krieg. Ab 14, s.e. ls

Wolff, Tracy: Cherish (Bd.6).
A. d. Amerikan. von Michelle Gyo.
München: dtv, 2024.
720 S., geb., Fr. 37.90.
(978-3-423-76416-2).
In diesem letzten Band der Katmere Chroniken müssen Grace und ihre Freunde sich vor ihrer Krönung zur Gargoylekönigin um ihren durch Schattengift schwer erkrankten Freund Mekhi kümmern. Ihre einzige Hoffnung auf ein Heilmittel liegt in der Rückkehr ins Schattenreich und der Verhandlung mit der Schattenkönigin selbst. Auch wenn Grace und Hudson bereits im Schattenreich waren ist es nicht so einfach dort hinein und vor allem auch wieder hinaus zu kommen. Erst als sie mit der Schattenkönigin verhandelt haben und weitere Aufgaben erfüllen müssen, erkennen sie wie tief sie in die Geschichte eines Jahrhunderte alten Göttinenzwists geraten sind. Nach bestandenen Abenteuern kommt es endlich zu den offiziellen Krönungsfeierlichkeiten, die aber nicht ganz reibungslos ablaufen.
Ein wieder gut und spannend zu lesender Abschluss dieser tollen Reihe. Leider kann das Buch nicht ganz an seine Vorgänger anknüpfen. Zum Teil bleiben Fragen offen, werden Erzählstränge nicht zu Ende erzählt oder nicht wieder aufgegriffen, was in den anderen Bänden trotz offener Enden anders gelöst wurde. Es wirkt so etwas unfertig und hätte mehr Tiefe und Länge vertragen.
J Romantasy, Fantasy, Freundschaft. Ab 14, e. SW